Österreich

Wegen Corona-Virus ist Luft in Wien nun besser

Wie Satellitenbilder jetzt zeigen, ist durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus die Luftverschmutzung zurückgegangen.

Heute Redaktion
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Jetzt veröffentlichte Satellitenbilder der Europäischen Allianz für öffentliche Gesundheit (EPHA) zeigen auch in Österreich eine deutliche Abnahme der Luftverschmutzung infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. Bei verkehrsnahen Mess-Stellen in ganz Österreich wurde demnach festgestellt, dass die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) zurückgegangen ist. So war die NO2-Belastung bei der Messstelle beim Bezirksamt am Hietzinger Kai (Hietzing) in der Woche vom 16. bis 22. März mit 32,3 Mikrogramm NO2/Kubikmeter Luft um ein Drittel niedriger als im Schnitt vom März 2019 und März 2018 mit 47,5.

"Nach der Coronakrise wird die Mobilität wieder stark zunehmen. Ohne verstärkte Maßnahmen wird damit auch die gesundheitsschädliche Luftverschmutzung wieder steigen. Umso wichtiger ist es, saubere Mobilität, vom Öffentlichen Verkehr, über Gehen und Radfahren bis hin zu emissionsfreien Pkw und Lkw zu forcieren", fordert Ulla Rasmussen vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Luftverschmutzung führt zu Lungenschäden

Die in der Vergangenheit von Verkehr und Industrie ausgestoßenen Schadstoffe haben bereits zu Lungenschäden geführt, was das Risiko einer COVID-19-Erkrankung für viele Personen verschärft hat. Denn vor allem für Personen mit Lungen- und Herzerkrankungen ist das Corona-Virus besonders gefährlich, warnt der VCÖ.

"Aus umweltmedizinischer Sicht führt eine höhere Belastung durch Luftverunreinigungen zu einem höheren Infektionsrisiko. Dies ist ein nachgewiesener und biologisch plausibler Zusammenhang", erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien. Er rät: "Aus ärztlicher Sicht sollten gerade jetzt notwendige Wege verstärkt mit dem Fahrrad und zu Fuß zurückgelegt werden. Diese Alltagsbewegung an der frischen Luft ist angesichts der längeren, bewegungsarmen Zeit zuhause noch wichtiger als sonst."

"Städte müssen sauber werden"

Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon verursachen in Europa jährlich rund 400.000 vorzeitige Todesfälle: "Jahrelanges Einatmen von schmutziger Luft aus Verkehrsabgasen und anderen Quellen hat wahrscheinlich die Gesundheit all jener geschwächt, die jetzt in einem Kampf um Leben und Tod gegen das Corona-Virus stecken. Doch selbst nach dem Dieselskandal verschmutzen noch immer Millionen von nicht regelkonformen Fahrzeugen die Luft. Autos und Städte müssen sauber werden", betont auch EPHA-Generalsekretär Sascha Marschang.

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