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Corona: Vorsicht vor Fake-Gesundheitsmythen

Knoblauch, Miracle Minerals, UV Strahlen: Das sind Mythen, die laut Weltgesundheitsorganisation, nicht gegen das Virus helfen.

Heute Redaktion
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Corona breitet sich in immer mehr Länder aus. Auch die Verunsicherung der Bevölkerung wird dadurch größer. Leider kursieren im Internet zahlreiche Mythen, wie man das Virus bekämpfen könne oder was schütze. Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte daher eine Mythen-Aufklärung und auch ein BBC-Factcheckingteam hat sich dem angenommen. "Heute" fasst die Info für euch zusammen:

Mythos 1: Knoblauch

Viele Postings auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken raten dazu, Knoblauch zu essen. Die WHO betont, dass Knoblauch ein gesundes Lebensmittel sei, es gebe aber keinerlei wissenschaftlichen Nachweis, dass die Inhaltsstoffe gegen das neuartige Coronavirus wirken. Es sei zwar auch nicht schädlich, aber wenn man große Mengen zu sich nehmen würde, könnte das passieren. Die South China Morning Post berichtete von einer Frau, die wegen eines stark entzündeten Rachens im Krankenhaus behandelt werden musste, weil sie 1,5 kg rohen Knoblauch konsumierte.

Mythos: Miracle Minerals

"Miracle Minerale Solution" (MMS) besteht aus Natriumchlorit und einer Säure. Kaufen kann man das zum Beispiel in Form einer Clordioxidlösung und wird auch als Bleichmittel verwendet. Letztes Jahr warnte die FDA, die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel vor Gesundheitsschäden diese Flüssigkeit zu konsumieren. Die FDA sagt, dass "keine bekannten Forschungsergebnisse belegen, dass diese Produkte zur Behandlung von Krankheiten sicher oder wirksam sind". Die Behörde warnt davor, dass das Trinken Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Symptome einer schweren Dehydration verursachen kann.

Mythos: Alkohol trinken

Das gilt auch für Alkohol. Weder das Trinken von Hochprozentigem noch das Einreiben damit hat irgendeine schützende Wirkung.

Mythos: Alle 15 Minuten Wasser trinken

Ein virales Posting von einem japanischen Arzt wurde auf zahlreichen Facebook-Accounts geteilt. Es besagt, dass ständiges Trinken von Wasser dafür sorgen soll, dass der Körper gereinigt wird.

Das stimmt nicht, denn Viren aus der Luft gelangen beim Einatmen über die Atemwege in den Körper. Einige von ihnen können selbst in den Mund gelangen, aber selbst das ständige Trinken von Wasser kann niemanden davor schützen sich mit dem Virus zu infizieren. Trotzdem ist Trinkwasser und Flüssigkeitszufuhr im Allgemeinen ein guter medizinischer Rat.

Mythos: Hitze und kein Eis

Unterschiedliche vermeintliche Ratschläge empfehlen warme Bäder zu nehmen und raten zum Konsum von Heißgetränken oder Föhne zu benützen. Ein Fake Posting von UNICEF wurde tausendfach geteilt, in welchem beschrieben wird, dass heißes Wasser oder Sonne den Virus töten würde, sowie man derzeit kein Eis essen sollte. Das seien Fake-News, postete UNICEF daraufhin:

Mythos: Händetrockner

Auch Händetrockner seien keine effektive Maßnahme, um das Virus auf der Handoberfläche abzutöten. Nach dem gründlichen Waschen der Hände spricht aber nichts dagegen, einen Handtrockner zu verwenden, so die WHO.

Mythos: Regelmäßiges Spülen der Nase mit Kochsalzlösung verhindert eine Infektion

Dafür gibt es keinen Beweis, schreibt die WHO auf ihrer Seite. Die prophylaktische Nasenspülung helfe nicht gegen Infektion. Ist man bereits an einem Schnupfen erkrankt, kann eine Kochsalzlösung die Symptome etwas lindern.

Mythos: Antibiotika

Antibiotika helfen nicht gegen das neuartige Corona-Virus. Sie wirken nur bei bakteriellen Infektionen. Während einer viralen Erkrankung kann es aber auch zu einer bakteriellen Sekundärinfektion kommen. In diesen Fällen ist zu prüfen, welche Antibiotika zur Verfügung stehen.

Mythos: Haustiere können das Virus übertragen

Laut WHO gebe es derzeit keine Evidenz dafür, dass Haustiere wie Katzen oder Hunde angesteckt werden könnten. Gründliches Händewaschen nach einem Kontakt mit Tieren sei immer eine gute Idee.

Mythos: Über Produkte aus China kann man sich anstecken

Das stimmt höchstwahrscheinlich nicht. Noch ist aber unbekannt, wie lange Sars-CoV-2 auf unbelebten Oberflächen überleben kann. Die WHO geht aber davon aus, dass es auf diese Weise kein Ansteckungsrisiko gibt. Prinzipiell soll man auch Oberflächen desinfizieren.

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Mythos: Einreiben mit Sesamöl verhindert, dass Sars-CoV-2 in den Körper gelangt

Auch hier ist die klare Antwort der WHO: Nein. Sesamöl ist zwar hilfreich in der Küche, schützt aber nicht gegen Viren. Um Sars-CoV-2 auf Oberflächen abzutöten, werden sogenannte einfach viruzide Desinfektionsmittel empfohlen.

Mythos: UV-Lichter können Virus stoppen

In sozialen Meiden werden angeblich schützende UV-Lampen angeboten, die versprechen, Viren und Keime abzutöten. Die WHO warnt davor, die Hände mit UV Strahlen zu sterilisieren. Das könne zu Hautverletzungen führen.

Mythos: Mundwasser

Auch dafür gibt es laut WHO keinerlei Hinweise. Manche Mundspülungen töten zwar bestimmte Mikroorganismen für einen gewissen Zeitraum im Mund ab, das heißt aber nicht, dass sie vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus schützen.

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