Österreich

Spitals-Mitarbeiterin über Taschenkontrolle verärgert

Weil offenbar noch immer Schutzmasken und Desinfektionsmittel gestohlen werden, gibt es in manchen Krankenhäusern Taschenkontrollen.

Heute Redaktion
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Aufregung bei Spitals-Mitarbeitern des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV): Wie eine Medizinerin auf Facebook berichtet, werden derzeit in einigen KAV-Häusern Taschenkontrollen durchgeführt. Grund dafür dürfte der Schwund von Mundschutz-Masken und Desinfektionsmittel sein.

In ihrem Posting erzählt die Wienerin, dass ihre Tasche beim Ausgang des Wilhelminenspitals vom Portier kontrolliert wurde. Da sie einen 24-Stunden-Dienst absolviert hatte, waren etwa frische (und gebrauchte) Unterwäsche, eine Zahnbürste, Socken und Tampons darin: "Dass diese Maßnahme wohl Ausdruck etwaiger entwendeter Masken, Desinfektionsmittel usw. ist, ist mir schon klar. Aber ich habe definitiv etwas dagegen, dass irgendeiner meine Sachen anfasst und durchwühlt. Ich finde es auf persönlicher Ebene inakzeptabel! Es ist ein Eingriff in meine Intimsphäre, zumindest empfinde ich das so! Und der nächste Schritt der Körperdurchsuchung ist dann nicht mehr weit, oder?", ist die langjährige Spitals-Mitarbeiterin aufgebracht. Sie will die Personalvertretung und die Gewerkschaft in der Causa kontaktieren.

Zudem berichtet die Wienerin davon, dass die Abteilung, in der sie arbeitet, einen eigenen Weg gefunden hat, dem Masken-Schwund vorzubeugen: "Wir haben abteilungsintern die Masken abgezählt, es gibt zwei bis drei Personen, die sie ausgeben, und es wird eine Liste geführt (ist mühsam, aber es kommt nichts weg)."

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Kontrollen im KH Hietzing wieder eingestellt

Wie aus den Kommentaren zu dem Posting hervorgeht, dürften die Taschenkontrollen im Wilhelminenspital kein Einzelfall sein. Andere User berichten über das gleiche Vorgehen im Donauspital und AKH. Auch im KH Hietzing wurde kontrolliert, allerdings nur kurze Zeit: "Mein Mann hat die Polizei kontaktiert, die waren dann vor Ort. Auskunft: rechtliche Grauzone. Dort herrscht Hausrecht und daher durchaus möglich. Verweigerung prinzipiell auch. Nach Beschwerden der Belegschaft und Nachfragen der Polizei wurde es nach zwei Tagen wieder aufgehoben."

Was ebenfalls für Ärger sorgte: Die Kontrollen erstreckten sich dort auch auf das Auto: "Kofferraum, Taschen im Kofferraum, etc. Unglaublich. Da waren sieben Leute, alle vom KAV, Hausarbeiter nehme ich an", so die Wienerin.

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