Österreich

Wird Wien zum Corona-Sorgenkind der Republik?

Heute Redaktion
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Im Zeitraum nach den Ladenöffnungen wurde für Wien eine Reproduktionsrate des Coronavirus' knapp unter 1 errechnet – und liegt damit über dem österreichischen Schnitt. Darum ist das so.

Mit Stand Freitag, 08.00 Uhr, sind in Wien insgesamt 2.531 Corona-Infektionen bestätigt. Laut Landessanitätsdirektion sind somit im Vergleich zum Vortag 39 positive Corona-Fälle neu dazugekommen – am Abend wurde zudem bekannt, dass es 15 neue Corona-Kranke in einem Flüchtlingsheim gibt.

Epidemiologen der Gesundheitsagentur AGES und der TU Graz haben nun die Ansteckungsraten für die einzelnen Bundesländer für den Zeitraum nach den ersten Ladenöffnungen (16. bis 28. April) ausgerechnet. Dabei kommen sie im österreichischen Schnitt auf eine Reproduktionsrate von 0,67. Eine Zahl unter 1 bedeutet, dass die Epidemie rückläufig ist. In dieser Hinsicht lässt das errechnete Ergebnis für Wien aufhorchen. Die Bundeshauptstadt kommt auf einen Wert sehr knapp unter 1. "Baumarkt-Effekt?", fragt eine spitzzüngige Twitter-Userin.

Keine neuen Cluster

Der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, Mario Dujakovic, lieferte prompt eine Erklärung: "Die geringe Zahl der Neu-Infektionen stagniert. Wir sind seid rund zwei Wochen bei etwa 30 pro Tag. Das sind 0,02 Promille der Bevölkerung", schreibt Dujakovic. "Warum die Replikation gegen 1 geht? Weil die tägliche Zahl in etwa gleich bleibt. AGES selbst sagt, dass man das in Relation setzen muss."

Es gebe laut dem Mediensprecher keine neuen Cluster, sondern nur eine minimale Ausbreitung in bereits bestehenden. Als Beispiele nennt Dujakovic Einzelpersonen mit Ansteckungen bei Bekannten und Verwandten, bzw. innerhalb von Familien. Neue positive Testergebnisse würden auch durch Screening-Tests in (bereits isolierten) Pflegeeinrichtungen zusammenkommen.

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