Österreich

Zwangsverlängerter Zivi muss Gartenarbeit machen

Heute Redaktion
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Zivildienst
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Bild: picturedesk.com (Symbol)

Aktuelle Zivildiener müssen derzeit wegen der Corona-Krise 3 Monate länger Dienst schieben, verdienen weit weniger als "Freiwillige". Ein zwangsbeglückter Zivi muss jetzt "garteln".

Viele Zivildiener, deren Dienst jetzt eigentlich beendet wäre, müssen wegen der Corona-Krise drei weitere Monate Dienst machen - und das zum Hungerlohn von rund 700 Euro. Freiwillige Zivis bekommen indes mindestens über 1.000 Euro mehr. Mittlerweile über 100 Zivildiener wollen deshalb, unterstützt und vertreten von Anwalt Niki Rast, vor den Verfassungsgerichtshof ziehen - mehr dazu lesen hier und hier.

"Für diese Ungleichbehandlung gibt es keine sachliche Rechtfertigung. Im Gegenteil die aktuellen Zivildiener sind qualifizierter. Weil jene, die vor Jahrzehnten ihren Zivildienst geleistet haben, sind auf dem damaligen Ausbildungsstand, sofern sie sich nicht weitergebildet haben", erklärt Nikolaus Rast mit Partner Mirsad Musliu (Kanzlei Rast & Musliu).

Zivildiener pflegen jetzt Park

Wie absurd mit der "wertvollen" Ressource Zivildiener umgegangen wird zeigt ein aktueller Fall aus dem westlichen Niederösterreich. "Meine Kollegen und ich leisten vom 1. Juli 2019 bis 31. März 2020 in einem niederösterreichischen Spital auf der Neurologie unseren Zivildienst. Unsere Aufgabe war hauptsächlich der Patiententransport von deren Zimmer in die jeweiligen Therapieräume. Aufgrund der Corona-Krise wurden wir nicht nur drei Monate verlängert, sondern es fielen auch alle Transporte aus. Somit standen wir ohne Arbeit da. Uns wurde jedoch eine andere Stelle zugewiesen, mangels alternativer Arbeiten wurden wir zur Parkpflege verdonnert", erklärt ein Zivildiener (Name der Redaktion bekannt).

Dass den Park wegen der Ausgangsbeschränkung ohnedies kaum Passanten zu Gesicht bekommen bzw. bekommen dürften (Anm.: sofern sich die Menschen daran halten), dürfte auch niemand hinterfragen.