Österreich

Coronatest ohne Anstellen – so gurgelt man von daheim

Den Gurgeltest gibt es seit kurzem auch für den Hausgebrauch. Man braucht weder ins Labor, noch einen Abstrich zu machen. "Heute" probierte es aus.

Sandra Kartik
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Redakteurin Sandra Kartik gurgelte für "Heute".
Redakteurin Sandra Kartik gurgelte für "Heute".
Denise Auer

Wer Covid-19-Symptome aufweist oder wissen will, ob Schnupfen und Husten mehr als eine normale Erkältung sind, hat nun eine Alternative zu Anrufenund langem Warten bei 1450 oder einem Laborbesuch. Auch für Kinder oder alle, die sich Abstriche in Hals und Nase ersparen wollen, eignet sich der Gurgeltest.

Um 129 Euro kann der mittlerweile anerkannte Test von Lead Horizon nicht nur bei Bipa gekauft werden, sondern auch online bestellt und sogar von daheim abgeholt werden. Entwickelt hat den PCR-Schnelltest der Infektiologe und Virologe Dr. Christoph Steininger von der Med-Uni Wien gemeinsam mit dem Wiener Start-Up TestFrwd. Alles was man braucht, um ihn durchzuführen, ist ein Smartphone, einen Ausweis, eine Sozialversicherungsnummer und eine Minute Spülen. "Heute" machte den Test:

Paket wird auf Wunsch geliefert und abgeholt

Das Gurgel-Paket ist einen Tag nach der Bestellung in der "Heute"-Redaktion. Mit dem Handy lädt man sich dann über QR-Code die App runter und legt los. Schritt für Schritt wird man durchgeführt. Die Anleitung ist einfach, die Umsetzung großteils auch. Erst muss man seine Daten angeben, das geht auch am Computer. Wichtig: Die Sozialversicherungsnummer darf nicht fehlen, um einen möglichen Betrug auszuschließen.

Hier kann man auch auswählen, ob das Paket per Post zurückgeschickt, in der Wiener Zentrale in der Sandwirtgasse im 6. Bezirk abgegeben oder von UPS direkt abgeholt werden soll. Wer die praktische letzte Variante wählt, sollte jedoch wissen: Der Abholzeitraum kann nicht selbstausgewählt werden. Und: Möglicherweise wird der Test erst einen Tag später abgeholt. Wer es also eilig hat, sollte das Paket lieber selbst abgeben.

Spülerisch zum Ergebnis

Der Gurgeltest selbst geht dafür zügiger. Erst macht man ein Selfie mit seinem Ausweis dazu, um seine Identität zu beweisen. Danach geht es an den wissenschaftlichen Teil: Eine Minute lang wird mit einer Salzlösung gegurgelt, bzw. gespült, und die Probe dann durch ein Röhrchen in ein Reaganzglas (aus Plastik) gespuckt. Hier ist nun Multi-Tasking gefragt: Man muss sich beim Spülen filmen, um zu zeigen, dass man alles richtig gemacht hat. Danach wird alles verpackt und versiegelt. Am nächsten Morgen wurde der Test abgeholt. Und dann hieß es warten: Etwa 40 Stunden später war das Ergebnis dann da: Zum Glück negativ. Fazit: Es geht einfach und zügig, das Bestell- und Abholservice kostet aber Zeit.

Grünes Licht mit QR-Code

Wer nicht möglichst schnell ein Ergebnis braucht, sondern eine (größere) Veranstaltung plant und dort für möglichst große Sicherheit sorgen will, soll künftig auch auf den Test bauen können, so das Wiener Start-Up TestFrwd. Besonders angesprochen sollen Branchen werden, die wegen Corona wirtschaftlich ringen müssen, wie Tourismus, Kultur und Events. So sollen sich Veranstaltungsbesucher mit dem Gurgeltest zu reduziertem Preis etwa vorab testen lassen, um dann mit einem QR-Code, der von einem speziellen Security-Team  vor Ort am Handy überprüft wird, sicher feiern gehen. So soll es für Negativ-Getestete grünes Licht geben. "Das ist unserer Einschätzung nach der einzige Weg, wie man wieder darüber nachdenken kann, einen Club aufzusperren", sagt TestFrwd-Gründer Veit-Ander Aichbichler.

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