Gesundheit
Coronavirus-Tote weisen auf weiteres Problem hin
Deutsche Wissenschaftler beschreiben ein wesentliches Merkmal, das vermehrt bei Coronavirus-Toten auftritt.
Die steigenden Infektionszahlen haben die Regierungen vieler Staaten zu einem weiteren Lockdown und verschärften Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gezwungen. Die Forschung schreitet währenddessen im nie dagewesenen Eiltempo voran. Nun deuten neueste Erkenntnisse darauf hin, dass es bei vielen Todesfällen eine Gemeinsamkeit gibt.
Demnach soll die Luftverschmutzung ein wesentlicher Faktor sein, wie Wissenschaftler aus Mainz in ihrer im Fachblatt Cardiovascular Research veröffentlichten Studie berichten. Sie steigert das Sterberisiko bei einer Coronavirus-Infektion um 15 Prozent, wie die aktuellen Forschungen zeigen. "Wir haben den Anteil der Covid-19-Mortalität geschätzt, der auf die langfristige Exposition mit Feinstaub in der Umgebung zurückzuführen ist", erläuterten die Forscher der Johannes Gutenberg-Universität und vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.
Luftverschmutzung bei 26 Prozent der Corona-Toten in Österreich
In Mitteleuropa sei dieser Wert erhöht. So verantworte die Luftverschmutzung im Durchschnitt 25 Prozent, in Österreich sogar 26 Prozent. Dieser Zusammenhang zeigte sich bereits bei der Analyse des Coronavirus im Jahr 2003. "Die RNA von SARS-CoV-2 konnte jedenfalls in Feinstaubproben von Norditalien nachgewiesen werden", zitiert die Deutsche Presse-Agentur Thomas Münzel, den Leiter des Zentrums für Kardiologie I der Universitätsmedizin in Mainz. Sowohl Feinstaub als auch das Virus greifen die Blutgefäße an und verursachen Entzündungen, so Münzel weiter. Komme eine lange Belastung durch Luftverschmutzung mit einer Coronavirus-Infektion zusammen entstehe ein "additiv schädlicher Gesundheitseffekt, mit einer größeren Anfälligkeit für Covid-19".
