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Darum sterben mehr Männer am Virus als Frauen

Das Coronavirus breitet sich weltweit rasant aus. Die Krankheit scheint vor allem Männer stärker zu treffen als Frauen. Das sagen Experten dazu.

Heute Redaktion
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In Italien sind mehrere Städte abgeriegelt. Mittlerweile gibt es auch in Österreich die ersten Coronavirus-Fälle. Viele Menschen sind verunsichert. Weltweit gab es bisher 2700 Todesfälle.

Durchschnittpatient zwischen 49 und 56 Jahre alt

Wie Wissenschaftler im "Journal of the American Medical Association" (JAMA) berichten, ist der durchschnittliche Coronapatient zwischen 49 und 56 Jahre alt.

Die meisten Todesopfer waren älter als 60, männlich und schon vor der Infektion gesundheitlich angeschlagen oder litten an Vorerkrankungen. Kinder sind hingegen kaum betroffen.

Warum das Coronavirus Männer härter trifft als Frauen hat laut Experten mehrere Gründe. Im Fokus steht dabei das Immunsystem.

Todesrate bei Männern liegt bei 2,8 Prozent

Obwohl sich die Anzahl der infizierten Frauen und Männer die Waage hält, haben Forscher herausgefunden, dass die Sterberaten bei Männern deutlich höher ist. Sie liegt bei 2,8 Prozent. Bei Frauen beträgt sie 1,7 Prozent.

Neben dem Immunsystem könnten laut Forschern auch biologischen Faktore und der individuelle Lebensstil eine Rolle spielen.

Sabra Klein von der Johns-Hopkins-Universität betonte in der "New York Times": "Wir haben das schon bei vielen Virus-Infektionen der Atemwege gesehen, dass Männer schlimmer betroffen sind."

Frauen haben stärkeres Immunsystem

Das Immunsystem von Frauen könne die Viren besser abwehren,

zudem sei auch die Immunantwort auf Impfungen bei Frauen stärker als bei Männern – genauso das Immungedächtnis, das vor einer erneuten Infektionen schützt.

Warum das Immunsystem bei Frauen stärker ausgeprägt ist, wird noch erforscht. Die Fähigkeit, Kinder zu gebären, könnte aber dabei eine Rolle spielen. Das Immunsystem von Säuglingen ist noch nicht gut entwickelt und wird erst durch die schützenden Antikörper in der Muttermilch gestärkt.

Auch der Lebensstil ist ein entscheidender Faktor. Männer sind bei ihrer Gesundheit eher nachlässig, rauchen häufiger und gehen tendenziell später zum Arzt.