Österreich

Wiener Corona-Notfallplan wird am Freitag vorgestellt

Wien hat seinen ersten bestätigten Coronavirus-Fall. Und es gibt auch einen neuen Verdachtsfall. Am Freitag wird ein Notfallplan präsentiert.

Heute Redaktion
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Die Ärztekammer für Wien, die Stadt Wien und der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) werden am Freitag um 9 Uhr über einen Notfallplan bei Corona-Verdachtsfällen in Wien informieren. "Dabei wird der Ärztefunkdienst eine zentrale Rolle übernehmen", heißt es im Vorfeld.

Bei der Präsentation werden Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien, Peter Hacker, Gesundheitsstadtrat für Gesundheit, Soziales und Sport, Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien sowie Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbunds, dabei sein.

Hacker informierte über Patienten

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat am Donnerstag zur ersten in Wien festgestellten Coronavirus-Infektion Stellung genommen. In der Wiener Rudolfstiftung wurde am Donnerstag nach vielen Verdachtsfällen der erste Patient positiv auf das Coronavirus getestet. Es soll sich ersten Informationen zufolge um einen 72 Jahre alten Pensionisten handeln.

Der Mann wird derzeit auf der Isolierstation unter Quarantäne behandelt. Wann, wo und wie sich der Senior mit COVID-19 angesteckt hatte, ist bisher nicht bekannt. Der 72-jährige Patient lag seit mehreren Tagen mit Grippesymptomen im Spital, so Hacker. Entdeckt wurde der Fall, weil alle Wiener Krankenhäuser bei Grippepatienten seit Wochen prophylaktisch auf Coronavirus testen.

Alle Kontakte werden untersucht

Derzeit sind drei Abteilungen des Spitals Rudolfstiftung gesperrt. Die Mitarbeiter des Spitals werden ebenso getestet. Alle Besucher, Familienangehörigen und ein Freund des infizierten Patienten wurden einberufen. An ihnen werden Abstrichtests gemacht, um festzustellen, ob sie infiziert sind.

Mit dem Ausbruch in Italien sei das Coronavirus auch voll in Europa angekommen, sagte der ebenfalls anwesende Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) Bund und Länder arbeiten gut zusammen, "Alle Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation werden vollständig umgesetzt", sagte er. Anschober betonte abermals, dass Menschen, die an sich mögliche Coronavirus-Symptome feststellen, nicht in die Öffentlichkeit oder zum Arzt gehen sollen, sondern sofort die Gesundheitsnummer 1450 anrufen sollen.

Was man über den Verdachtsfall weiß

Es gibt außerdem einen zweiten Verdachtsfall in Wien, so der Gesundheitsdirektor des KAV, Michael Binder. Ein Patient hatte sich unter der Gesundheitsnummer 1450 gemeldet und Symptome gemeldet. Er sei derzeit bei sich daheim unter Quarntäne. Ein erster Test war positiv. Das endgültige Ergebnis eines zweiten Tests wird es in einigen Stunden geben.

Alle Patienten mit Symptome einer Grippe oder Lungenentzündung in Wiener Spitälen werden seit Tagen routinemäßig Corona-Tests durchgeführt. Dabei gab es bisher noch keine weiteren Verdachtsfälle, so Binder. Beim Verdachtsfall handelt es sich um einen Mann, der vor kurzem in Italien war. Der 72-Jährige Infizierte war nicht in einer betroffenen Region. Wie er sich ansteckte, ist derzeit noch nicht klar. Seine Kontaktpersonen werden nun überprüft. Der erkrankte 72-Jährige ist "schwer erkrankt", die zweitgravierendste Stufe, erklärt Binder.

"Die Polizei führt keine Gesundheitsuntersuchungen durch", betonte Binder. Dies machen nur die Gesundheitsbehörden. Eventuelle Schließung von öffentlichen Einrichtungen sind eine Möglichkeit, die natürlich besprochen wird, momentan besteht allerdings keine Notwendigkeit dazu, sagte Hacker.

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