Österreich

5.000 kostenlose Laptops für Wiens Pflichtschüler

Heute Redaktion
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In einer Pressekonferenz hat Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky heute angekündigt, dass die Stadt 5.000 Laptops für Wiens Pflichtschüler kostenlos zur Verfügung stellt.
In einer Pressekonferenz hat Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky heute angekündigt, dass die Stadt 5.000 Laptops für Wiens Pflichtschüler kostenlos zur Verfügung stellt.
Bild: picturedesk.com

5.000 kostenlose Laptops, Microsoft-Paket und Lernhilfe für alle – am Mittwoch wurde ein neues Bildungspaket für Wiens Pflichtschüler vorgestellt.

Seit vier Wochen haben Österreichs Schulen geschlossen bzw. gibt es in den Klassenräumen keinen Unterricht mehr. Stattdessen setzt der Bund auf Homeschooling, das viele Familien vor eine Herausforderung stellt. Denn nicht jedem Schüler steht ein Laptop zum Lernen zur Verfügung. Bildungsminister Heinz Faßmann hat zwar angekündigt, dass der Bund 12.000 Computer zur Verfügung stellen wird – Pflichtschüler gehen dabei allerdings leer aus.

Nun springt in Wien die Stadt ein: Ab nächster Woche werden 5.000 Laptops an die Schulen verteilt. Dabei handelt es sich um Leihgeräte, die bis Freitag noch fertig installiert werden sollen.

"Die Klassenvorstände erheben wer ein Gerät braucht und verteilen diese dann ab nächster Woche direkt an den Schulen", erklärte Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Mittwoch. Schätzungen zufolge, benötigen zumindest 3.500 Kinder solch ein Leihgerät.

Kostenloses Programm für alle Pflichtschüler und Lehrer

Zusätzlich wird auf allen Laptops das Microsoft Office 365 installiert. Das Paket wird aber nicht nur auf den Laptops der Stadt zur Verfügung stehen, sondern allen Schülern der öffentlichen Pflichtschulen und Lehrern. Damit soll eine "gemeinsame digitale Lernplattform" geschaffen werden, so der SP-Stadtrat. Zudem können allen Klassen die Microsoft-Anwendung "Teams" nutzen.

Ausbau der Gratis-Lernhilfe

Weitere Erneuerung: Die Stadt baut online die Gratis-Lernhilfe für Schüler zwischen 10 bis 14 Jahren aus. Nach den Osterferien gibt es die Unterstützung in Deutsch, Englisch und Mathematik auch für Schüler, die bisher für keinen Kurs angemeldet waren. "Damit helfen wir bis zu 15.000 Schüler", zeigt sich Czernohorszky zufrieden.

Neue digitale Bildungsstrategie

Außerdem kündigte die Stadt am Mittwoch an, die digitale Bildungsstrategie vorzuziehen. Ab sofort können alle Wiener auf der Plattform Partizipation.wien.at Vorschläge und Ideen einbringen, wie die Schule 2030 aussehen könnte. "Es sind alle eingeladen, mitzumachen", so der für Digitalisierung zuständige Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

"Keine Zeit für Hickhack"

Und der Bundesregierung richtet Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky aus: "Unsere Kinder und Jugendlichen sind in dieser Krisenzeit besonders belastet. Sie wissen noch immer nicht wann die Schulen wieder öffnen werden. Auf ihrem Rücken nun auch zusätzlich politischen Hickhack und Schlagzeilen-Politik zu betreiben, halte ich für falsch."