Von den Angriffen waren Windows-Rechner, auf denen nicht upgedatete, ältere Versionen des Betriebssystem liefen, betroffen. Microsoft sieht die Schuld nicht bei sich, schließlich waren Nutzer von Windows 10 gar nicht betroffen und stand seit dem Frühjahr ein vor der Attacke schützendes Sicherheitsupdate bereit.
Microsoft gibt vielmehr auch Regierungen die Mitschuld. Rechtsvorstand Brad Smith beklagt in einem Blogeintrag, dass Behörden nicht ausreichend vor der Schwachstelle gewarnt hatten.
CIA und NSA hätten Softwarecodes, die von Hackern genutzt werden können, "gehortet". Regierungen sollten Sicherheitslücken wie diese melden und nicht sie zu verkaufen oder auszunutzen, mahnt Microsofts Chief Legal Officer.
Bei Ransomware handelt es sich um Schadprogramme, mit der ein Eindringling den Zugang eines Computernutzers auf Daten oder ganze Systeme blockiert. Der Zugriff wird verschlüsselt oder unterbunden, die Zahlung von Lösegeld wird für die Freigabe der Daten gefordert. Daher wird Schadsoftware dieser Bauart auch als "Erpressungstrojaner" bezeichnet.
"Weckruf" an Regierungen
Smith versteht "Wanna Cry" als "Weckruf" an die Regierungen: "Wir brauchen Regierungen, die sich des Schadens für Zivilpersonen bewusst sind, der aus dem Anhäufen und Ausnutzen solcher Software-Sicherheitsprobleme entsteht."
Aber auch Kunden nimmt der Microsoft-Rechtsbeistand in die Pflicht. Unternehmen und Kunden seiengleichermaßen für Cybersicherheit verantwortlich. Die Kunden müssten sich der Wichtigkeit von Updates bewusst sein.
+++ Das können Sie tun, wenn Ihr Rechner befallen ist +++
Mittlerweile wurde der Angriff deutlich abgeschwächt. Computerexperten befürchten aber eine weitere Verbreitung am Montag, wenn viele Menschen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren und sich einloggen. Denn die möglichen Gegenmaßnahmen helfen Nutzern von bereits infizierten Computern und Systemen nicht mehr. Außerdem könnten Hacker die Schadsoftware modifizieren. (aj)