Wirtschaft

Cyberattacken kosten die Firmen Milliarden

Hacker sind nicht nur ein Problem, weil sie Betriebsgeheimnisse ausspionieren. Sie richten auch schweren Schaden an den Börsen an.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: dpa/Symbolbild

In den vergangenen drei Jahren haben am Aktienmarkt gelistete Firmen allein am ersten Handelstag nach Bekanntwerden eines virtuellen Einbruchs insgesamt 38 Milliarden Euro an Wert verloren. Im Schnitt benötigten die Papiere einer Gesellschaft dreieinhalb Wochen, um wieder das alte Kursniveau zu erreichen.

Hackmageddon

Das zeigt eine Studie der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer von 135 weltweiten Unternehmen, deren Computer und Netzwerke Opfer eines Angriffs aus dem Internet waren. Für die Erhebung griffen die Experten auf die Seite zurück, auf der viele Hackerangriffe auf Firmen publiziert werden.

Hälfte betroffen

Allerdings muss nicht jeder Firmenchef nach einem Angriff um den Börsenkurs fürchten. Am Handelstag nach Bekanntwerden einer Attacke hat laut Studie nur der Kurs jedes zweiten beobachteten Unternehmens nachgegeben.

Schäden nehmen zu

"Die Anleger bleiben bei solchen Vorkommnissen bisher noch weitgehend unbeeindruckt", sagt Klaus Beucher, Experte für Cybersicherheit bei der Kanzlei. Das werde sich ändern, wenn die Schäden sichtbarer werden. "Dazu wird es kommen, denn Cyberkriminelle gehen immer ausgeklügelter vor und entwickeln sich zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung für die Unternehmen." 

Viele Fälle nicht bekannt

Nach Schätzungen der EU-Kommission sind bereits 80 bis 90 Prozent der Unternehmen Opfer einer Cyberattacke geworden. Problematisch ist, dass die Mehrzahl der Fälle mangels Meldepflichten nicht öffentlich ist. "Die bekannten Angriffe sind also nur die Spitze des Eisbergs und zeigen bei weitem nicht das ganze Ausmaß des Problems", so Beucher.

Auch zunehmend zum Problem.

;