Österreich
Cyberkriminalität steigt in Österreich dramatisch
Ein unerfreulicher Trend zeigt sich bei der Cyberkriminalität in Österreich. Die Anzeigen steigen, die Aufklärungsrate ist rückläufig.
Die Anzeigen im Bereich Cyberkriminalität sind in Österreich
2016 im Vergleich zum Vorjehr um etwa 30 Prozent gestiegen. Wie das Bundeskriminalamt (BK) am Montag mitteilte, gab es insgesamt 13.103 Anzeigen. Gleichzeitig sank die Aufklärungsrate von 41,5 Prozent auf 38,7 Prozent.
Als Gründe für die Steigerung der Anzeigen werden die immer höhere Professionalität der Kriminellen sowie die steigende Sensibilisierung der Bevölkerung für diese Themen genannt. Die sinkende Aufklärungsrate erklärt man mit einer zunehmenden Nutzung des Darknets sowie technisch anspruchsvollerer Ermittlungen.
Mehr Kinderpornos
Die Anzeigen wegen kinderpornografischem Material stiegen von 465 auf 681 Fälle. Auch Grooming - Anbahnung sexueller Kontakte zu Kindern - lag mit 80 Anzeigen über dem Vorjahr (plus 25 Delikte). Hingegen erhielt die Meldestelle für Kinderpornografie und Kindersextourismus mit 1.530 Hinweisen weniger als im Vorjahr (2.742).
Neue Möglichkeiten
Neben Online-Betrügereien setzen Cyber-Kriminelle vor allem auf Erpressung mittels "Ransomware" (Schadsoftware verschlüsselt Daten und verlangt Lösegeld) sowie "Cybercrime as a Service". Bei Letzterem werden fertige Bausteine für illegale Machenschaften an andere Kriminelle verkauft.
Die fast 350 Ermittler verteilen sich in Österreich auf die Bezirks- (200) und Landesebene (70), das Cybercrime Competence Center (über 40) sowie auf den Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) (30).
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(lu)