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D: Ermittler durchsuchten 8 Fotografen-Wohnungen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die Durchsuchung von Fotografen-Wohnungen in fünf deutschen Bundesländern hat eine Welle des Protests ausgelöst. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main hatte die Aktion gegen acht freie Fotografen am Mittwoch auf der Suche nach Beweismaterial gegen unbekannte Angreifer gestartet, die bei einer Demo 2012 einen Polizisten attackiert hatten.

Die Ermittler wollen über Bilder der Fotografen, die die Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Einsatzkräften festhielten, an Verdächtige herankommen. Bei der Demo im März 2012 war der Polizist getreten, mit einem Kantholz geschlagen und mit einer Chemikalie besprüht worden.

Verleger und Gewerkschaft entrüstet

Durchsucht wurden am Mittwoch Wohnungen in Berlin, Frankfurt/Main, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger protestierte anschließend ebenso gegen Eingriffe in die Pressefreiheit wie Journalistenverbände und Politiker. "Hier sollen unbeteiligte Journalisten zu Handlangern der Strafverfolgung gemacht werden", hieß es von den Zeitungsverlegern. Eine derartige Beweissicherung sei unvereinbar mit einer freien Presse.

Die Journalisten-Union in der Gewerkschaft Verdi kritisierte die Aktion als ungeheuerlich und als Verstoß gegen die Pressefreiheit. Die Fotografen seien zuvor von der Polizei um die Herausgabe von Material gebeten worden. Dabei hätte es bleiben müssen, erklärte die Gewerkschaft.