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Da tapst der Bär und glänzt der (Hugh) Grant

Ohne Schirm, dafür mit Charme erweicht Paddington jedes Herz. Hugh Grant als überdrehter Bösewicht ist genial, aber chancenlos.

Heute Redaktion
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Ein süßer Tollpatsch, ein größenwahnsinniger Bösewicht, ein fieses Verbrechen: "Paddington 2" ist ein Bärenspaß, egal ob man mit dem kleinen Bruder oder mit der Oma im Kinosaal sitzt.

Von einem Fettnäpfchen zum nächsten

Paddington, der flauschige Besucher aus Peru ist glücklich in London, er wohnt bei den Browns, versteht sich mit (fast) allen Nachbarn und sieht nur Gutes in der Welt. Seine Tante Lucy, hat demnächst Geburtstag und er hat das perfekte Geschenk gefunden. Doch da holt Paddington die harte Realität ein. Es fehlt ihm das Geld. Deshalb muss er arbeiten gehen. Er entscheidet sich erst für den Job als Friseur, doch da haben nur die Zuschauer was zu lachen. Als Fensterputzer klappt es da - nach einigen Anlaufschwierigkeiten - schon besser.

Ganz harte Burschen tragen rosa

Bevor Paddington die verlangten 1.000 Pfund für das wunderschöne Pop-up-Buch von London zusammen hat, wird es gestohlen. Die Polizei verhaftet auch sofort einen Verdächtigen. Leider ist es Paddington, der unschuldig im Gefängnis landet. Dort, zwischen hartgesottenen Verbrechern, ist die Welt alles andere als rosarot. Das ändert sich erst als der Bär eine rote Socke in die Gefängnis-Wäsche wirft. Plötzlich sind alle Häftlinge rosa - und nicht mehr gut auf den pelzigen Mithäftling zu sprechen. Der brutale (und geniale) Obergriesgram Knuckles McGinty, seines Zeichens Häf'n-Koch will dem Bären die Suppe versalzen. Gegen Paddingtons Charme-Offensive kommt aber selbst der hartgesottenste Verbrecher nicht an. Denn wo Freundlichkeit nicht weiterkommt, gibt es immer noch das Wundermittel Marmelade, Paddingtons große Leidenschaft.

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Hugh Grant: Der Bösewicht mit den schrägsten Kostümen

Währenddessen versuchen die Browns, dem wahren Verbrecher auf die Spur zu kommen. Das ist aber gar nicht so einfach. Denn eine Serie von Verbrechen wird von ganz unterschiedlichen Gestalten begangen. Eine Sternstunde für Hugh Grant! Egal ob im grellkarierten Anzug, in Nonnentracht oder Ritterrüstung - Grant macht als druchgeknallter Schauspieler immer eine gute, wenn auch wahnsinnige Figur und ist der perfekt überdrehte Gegenspieler für den kuscheligen Bären.

Mit Hugh Grant als verbrecherischem Mastermind, Brandan Gleeson als hartem Gefängniskoch mit weichem Kern und Peter Capaldi (Dr. Who) als grantelndem Nachbarn hat "Paddington 2" eine böse Dreifaltigkeit gefunden, die den Kinobesucher mehr als lohnt. Dass der pelzige Held im Deutschen von Elyas M'Barek gesprochen wird, ist das Schlagobershäubchen, dass den Kinobesuch krönt.

(lam)

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