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Dänen-Coach: "Wir haben dem Tod ins Auge geblickt"

Dänemark ist das Sensationsteam der EM. Mit Blick auf die letzten Wochen wurde Erfolgscoach Kasper Hjulmand nun emotional. 

Heute Redaktion
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Kasper Hjulmand
Kasper Hjulmand
Imago Images

Da bahnt sich ein echtes Fußball-Märchen an. Im ersten EM-Spiel gegen Finnland (0:1) hatte Dänemark-Star Christian Eriksen einen Herzstillstand erlitten. Nach dem Schock spielten die Skandinavier groß auf, kämpften sich unter die letzten Vier. Am Mittwoch geht es gegen England. 

"Sie müssen sehr gut sein, um uns zu schlagen. Aber sie haben keine Schwächen", analysierte der dänische Teamchef, der sich vor dem Halbfinal-Duell gegen die "Three Lions" so nachdenklich wie selten zeigte.

"Dem Tod ins Auge geblickt"

 "Die Emotionen der letzten vier Wochen reichen für ein ganzes Leben. Wir haben dem Tod ins Auge geblickt, wie ich es nie mehr erleben möchte. Wir haben fast unseren besten Freund, unseren besten Spieler, das Herz unserer Mannschaft verloren", schilderte der Erfolgscoach. 

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    "Wir wussten nicht, wie wir damit umgehen sollten. Wenn ich in 20 Jahren auf die Zeit zurückblicke, werde ich sagen: Es war verrückt", so der 49-Jährige weiter. 

    Das Team verarbeitete das Drama gemeinsam, unterstützt durch vier Psychologen. "Ich spreche mit den Spielern offen über Gefühle, auch ich habe psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Ich versuche immer, ich selbst zu bleiben", meinte Hjulmand. 

    Onkel starb am Fußballplatz

    Auch der Dänen-Coach blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. "Mein Onkel ist auf dem Fußballplatz an einer Herzattacke gestorben", erzählte Hjulmand. Als er 2009 Co-Trainer bei Nordsjaelland war, wurde ihr Spieler Jonathan Richter bei einer Trainingseinheit vom Blitz getroffen. Ihm hatte der linke Unterschenkel amputiert werden müssen. Damals war Morten Wieghorst sein Cheftrainer, jetzt ist er sein Assistent. "Morten ist sehr wichtig für mich, wir haben sehr viel zusammen durchgemacht", schloss Hjulmand. 

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