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Dammbruch droht und er wäre verheerender als Atombombe

Heute Redaktion
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Bild: Youssef Boudlal / Reuters

Die Mossul-Talsperre, ein riesiger Staudamm rund 40 Kilomter von der irakischen Stadt Mossul entfernt, zerfällt seit dem Jahr 2006 Stück für Stück. Sanierungsarbeiten stocken seit 2014, als der Islamische Staat vorübergehend den Damm eroberte. Seither gilt er als gefährlichster Damm der Welt, ein Bruch wäre laut Experten verheerender als die Explosion einer Atombombe.

Schon ein partieller Bruch würde bei maximaler Füllmenge das kilometerweit entfernte Mossul etwa 100 Minuten nach dem Bruch rund 20 Meter unter Wasser setzen. Dort würden nach Einschätzungen von Beobachtern rund 500.000 Menschen getötet, insgesamt seien von den Auswirkungen bis zu sieben Millionen Menschen bedroht. "Verheerender als eine Atombombe", attestiert Universitätsprofessor Nadhir al-Ansari gegenüber "Al Jazeera".

Mehr als drei Tage später würden die Wassermassen auch in Bagdad verheerende Schäden anrichten - die Europäische Kommission schätzt, dass alles in einem Umkreis von 700 Kilomtern komplett überflutet würde. Schäden am Damm wurden erstmals 2006 festgestellt, 2011 hätte eine Sanierung beginnen sollen. 2014 eroberten jedoch IS-Kämpfer den Damm.

Er wurde schnell zurückgewonnen, die Terroristen hatten aber Maschinen und Material gestohlen. Seitdem ruhen die Arbeiten und trotz Warnungen verfällt das Bauwerk weiter. Das US-Außenministerium hat bereits Pläne für vorsorgliche Evakuierungen vorgelegt, die bis zu 1,5 Millionen Menschen das Leben retten könnten.