Darf nicht mehr pfeifen: Schiri verklagt den DFB

Aufgrund der Alters-Obergrenze von 47 Jahren hatte Gräfe, der als einer der besten deutschen Schiedsrichter gilt, bei Spielern und Fans beliebt ist, seine Pfeife mit Saisonende an den Nagel hängen müssen. Obwohl er weitermachen wollte. 

Klage gegen den DFB

Diese Entscheidung des DFB will der Unparteiische nicht hinnehmen, teilt gegen den deutschen Fußball-Bund aus. "Was der DFB macht, sieht nach Altersdiskriminierung aus. Wie sagte Otto Rehhagel: Es gibt nicht junge und alte Spieler, sondern gute und schlechte. Beim DFB geht es jedoch zu wenig nach Leistung", sagte Gräfe dem "Zeit Magazin". 

Deshalb will Gräfe nun vor Gericht ziehen. "Ich verklage den DFB wegen Altersdiskriminierung. Der DFB nimmt mir das, was mir Freude macht", erklärte der Profi-Schiedsrichter, und ergänzte: "Natürlich gibt es auch finanzielle Verluste, ich werde versuchen, diese geltend zu machen." 

Nicht zu allem "Ja und Amen" gesagt

Das Vorgehen des Verbandes kann Gräfe jedenfalls nicht nachvollziehen. "Der DFB behauptet, sich gegen Rassismus, Diskriminierung und für Diversität einzusetzen. Die Altersregel steht dem entgegen", schüttelte der 47-Jährige mit Blick auf die englische Premier League den Kopf. Dort sind etwa die erfahrenen Referees Martin Atkinson und Andre Marriner mit über 50 noch aktiv. "Ich hätte gerne weitergemacht. Meinen Füßen, Knien und der Hüfte geht es gut. Aber der DFB pocht auf eine uralte Richtlinie", so Gräfe. 

"Jetzt hat der DFB mal einen guten - ich hoffe, ich darf das so sagen - und beliebten Schiri, und dann sortiert er ihn aus, offenbar nur, weil er nicht zu allem Ja und Amen sagt", sah Gräfe auch in seiner häufig direkten Art einen Grund für das Karriereende. Zeitgleich konnte er sich einen Seitenhieb auf den Fußballverband nicht verkneifen. "Leider ändern in diesem Verband Argumente nichts, sondern nur die Steuerfahndung oder Richter."