Sportmix

Darts-Ass Suljovic: „Fußball wird zurecht bevorzugt“

Darts-Star Mensur Suljovic hat wegen Corona fünf Wochen keinen Fuß vor die Haustüre gesetzt. Im „Heute“-Interview spricht der 48-Jährige über Spiele ohne Fans, den Vorreiter Fußball, Geld und das Kaffeehaus.

Teilen
Mensur Suljovic
Mensur Suljovic
(Bild: kein Anbieter/GEPA-pictures.com)

„Heute“: Der Fußball rollt wieder – ohne Fans. Können Sie sich Darts in leeren Hallen vorstellen?

Suljovic: „Für mich wäre es ohne Fans super, da muss ich ehrlich sein. Mir hilft eine leere Halle. Die Fans helfen mir nur in Österreich. Aber vorstellen kann ich mir Darts ohne Publikum nicht.“

Finden Sie, der Fußball genießt eine Sonderrolle, wird bevorzugt?

„Ja, das finde ich, aber das soll so sein. Der Fußball steht für mich immer an erster Stelle im Sport. Ich finde das voll in Ordnung.“

Müssen Sie sich derzeit ohne Turniere zum Training zwingen?

„Nein, ich mache es gerne – bis zu vier Stunden täglich. Ich würde gerne mehr, aber meine Familie ist ja auch noch da. In letzter Zeit übe ich mehr Doppel. Ich frage mich aber öfters, wofür. Ich weiß ja nicht, wie es weitergeht, wann ich das nächste Turnier spiele. Sobald es eines gibt, werde ich dabei sein. Vorausgesetzt, ich darf reisen. Aber: Corona hat die Menschen zum Nachdenken gebracht, das ist gut. Die Menschen wissen jetzt, was sie alles haben und was sie brauchen.“

Spüren Sie finanziellen Druck?

„Noch nicht. Ich lebe nicht auf großem Fuß, mir geht es nicht schlecht. Ich verdiene aktuell kein Geld. Die PDC hat einen Härtefonds ins Leben gerufen, ich habe aber keine Zuschüsse beantragt. Corona tat mir gut, körperlich und geistig fit zu sein. Das einzige Negative war, dass ich fünf Wochen nicht rausging. Meine Angst galt meinen Kindern. Disziplin gehört dazu, das muss man akzeptieren.“

Haben Sie Angst, dass heuer keine WM im Ally Pally steigt?

„Ich hoffe, dass keine stattfindet, dann muss ich mich nicht blamieren und in der ersten Runde ausscheiden.“ (grinst)

Sie waren selbst Kaffeehaus-Besitzer. Was denken Sie über die Situation der Gastronomen im Land?

„Wir müssen die kleinen Kaffeehäuser unterstützen. Die tun mir leid. Ich weiß, wie es ist. Ich hoffe, die meisten haben genug, um zwei Monate zu überleben. Auch die Unterstützung vom Staat hilft.“