Wien

Darum baggert die Stadt nun die Donauinsel an

Die Donauinsel ist beliebtes Naherholungsgebiet, zugleich aber auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Für sie wird die Insel nun angebaggert.

Louis Kraft
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    Die meisten kennen die Wiener Donauinsel als Freizeitparadies und als Austrageort des Donauinselfestes.
    Die meisten kennen die Wiener Donauinsel als Freizeitparadies und als Austrageort des Donauinselfestes.
    MA45/Christian Fürthner

    Die Donauinsel ist vieles: Beliebtes Freizeit- und Naherholungsareal, Eventlocation (etwa für das Donauinselfest), aber auch Hochwasserschutz für Wien und zudem Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Wie ein aktuelles Monitoring von Wissenschaftern der Universität für Bodenkultur (BOKU) gezeigt hat, leben 38 Fischarten, über 60 Makrophytenarten und zahlreiche Libellenarten an Ufern und in Buchten. 

    Schwimmbagger schaffen auf 3,3 km Länge Platz

    Doch diese Lebensräume sind aufgrund der globalen Klimakrise durch Verlandung und Austrocknung bedroht. Daher baggert die Stadt nun die Donauinsel an: Im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA werden ab heute auf einer Strecke von über 3 km Uferbuchten ausgebaggert und revitalisiert, um den Lebensraum von Fischen und Amphibien zu sichern. Eine ökologische Bauaufsicht begleitet die Maßnahmen, die rund zwei Monate in Anspruch nehmen werden.

    An insgesamt 15 Standorten - etwa nahe der Steinspornbrücke, der Reichsbrücke oder der Kaisermühlenbrücke - kommen dabei Saug- und Schwimmbagger zum Einsatz. Die Feinsedimente, also der Schlamm, werden über Rohre in die Donau gepumpt. Insgesamt werden dabei rund 20.000 m³ Feinsedimente in die Donau versetzt. 

    Los geht es mit den Ausbaggerungsarbeiten an Abschnitten des Donauufers mit Bagger und Begleitschiffen, sie starten in der Bucht Reichsbrücke (Abschnitt E). Aus bautechnischen Gründen erfolgen die Arbeiten abschnittsweise und teilweise parallel.

    Naturnahe Ufergestaltung für "klimafitte" Donauinsel

    Das auf fünf Jahre angelegte EU-Projekt LIFE DICCA soll den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Donauinsel mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken. Neben der Sicherung wichtiger Lebensräume zählen auch Baumpflanzungen, naturnahe Ufergestaltungen, neue Teiche, die Schafbeweidung oder ein nachhaltiges Bewässerungssystem für die Donauinsel-Teiche dazu.

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