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Darum darfst du Kameras von Laptops nicht abkleben

Viele Laptop-Nutzer decken aus Angst vor Spionage ihre Webcams ab. Wieso man das aber eigentlich nicht tun sollte, erklärt Apple.

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    Viele Laptop-Nutzer kleben ihre Kameras ab.
    Viele Laptop-Nutzer kleben ihre Kameras ab.
    iStock

    Laptop-Kameras wurden in den vergangenen Monaten durch das Homeoffice und Social Distancing wohl häufiger als je zuvor benutzt. Zwischen den Videocalls trauen aber viele Laptop-Besitzer ihren Webcams nicht. Sie fürchten sich davor, dass Hacker sich in ihren Computer einschleichen und unbemerkt die Kamera anstellen. Dies ist unangenehm, nicht nur, weil die Kriminellen so einen Einblick in die eigene Wohnung erhalten könnten, sondern auch, weil man nicht weiß, was sie mit den aufgenommenen Bildern oder Videos anstellen.

    Dafür gibt es aber eine einfache Lösung. Laut Stern.de hat rund ein Viertel aller Deutschen die Kamera ihres Laptops abgeklebt. Einige benutzen dafür einfach einen Sticker oder einen Post-it-Zettel, es gibt aber auch elaborierte Methoden wie beispielsweise einen Schieberegler, der je nach Situation geöffnet oder geschlossen werden kann.

    Schäden am Bildschirm

    Nun hat das Tech-Unternehmen Apple allerdings ein neues Support-Dokument veröffentlicht, in welchem davon abgeraten wird, die Webcams von MacBooks, MacBooks Air und MacBooks Pro zu verdecken oder abzukleben. Tatsächlich sei es nämlich so, dass dies zu Schäden am Bildschirm führen kann. Grund dafür ist, dass ein zusätzliches Objekt direkt zwischen das Display und die Tastatur geklemmt wird. Dieser Abstand sei aber auf sehr geringe Toleranzen ausgelegt. Durch das Anbringen eines zusätzlichen Gegenstands in diesen Zwischenraum erhöhe sich der ständige Druck auf den Bildschirm.

    Außerdem könne beim Abkleben der in die Kamera eingebaute Lichtsensor abgedeckt oder beeinträchtigt werden. Dieser ist dafür zuständig, die Bildschirmhelligkeit automatisch an das Umgebungslicht anzupassen. Wird dieser Sensor abgedeckt, funktioniert das nicht mehr.

    Kamera abdecken nicht nötig

    Besonders problematisch sind Abdeckungen und Kleber, die mehr als 0,1 Millimeter dick sind. Das entspricht ungefähr der Dicke eines Blatt Papiers. Außerdem warnt Apple davor, Webcam-Abdeckungen anzubringen, die mittels Klebstoff am Display befestigt werden. Dieser könne nämlich Rückstände auf dem Bildschirm hinterlassen.

    Tatsächlich sei es überhaupt nicht nötig, die Kamera abzudecken, schreibt der Konzern. Viel nützlicher sei es, in den Systemeinstellungen festzulegen, welche Anwendungen die Kamera überhaupt verwenden dürfen und welche nicht. Außerdem lasse sich bei MacBooks leicht erkennen, wenn die Kamera eingeschaltet ist. Dies zeige nämlich ein kleines, grünes LED-Licht, das aufleuchtet, wenn die Aufnahme läuft. Ohne dieses Licht könne die Kamera nicht operieren.

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