Politik

Darum gilt der Lockdown nicht bereits ab Weihnachten

Gesundheitsminister Anschober äußerte sich im Ö1-Morgenjournal zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiertagen und den ersten Impfungen ab 27. Dezember.

Andre Wilding
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Weihnachtsshopping in Wien.
Weihnachtsshopping in Wien.
picturedesk.com

Am kommenden Sonntag (27. Dezember) geht es in Österreich mit den ersten Corona-Impfungen los. Die ersten 10.000 Impfdosen werden kurz nach Weihnachten im Land eintreffen, die ersten Spritzen werden dann in Alten- und Pflegeheimen verabreicht. Beginnen werden die Impfungen in Wien und Niederösterreich, wenig später sollen dann auch die anderen Bundesländer nachziehen.

Doch warum kann man mit den Impfungen in Österreich nicht gleich beginnen und muss noch ein paar Tage warten? "Der gestrige Tag war für Europa eine Wende in der Pandemie (Anm. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Biontech in der EU gegeben). Jetzt geht es darum, eine Logistik im Land aufzubauen und das dauert", erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Dienstag im Ö1-Morgenjournal.

Zudem werde kein EU-Mitgliedsstaat bevorzugt, die Auslieferung des Impfstoffs erfolge für alle EU-Länder ab dem 26. Dezember. Ab Jahresende komme es dann zu einer "breiten Auslieferung" durch Biontech. Laut Anschober wolle man mit dem Corona-Impfstoff auch "zu den Bürgern gehen". Die Länder und Ärzte haben hier eine "ganz hohe Zuständigkeit" in diesem Bereich und "ich bin mir sicher, dass das gut funktioniert."

"Wir sind von den Marktzulassungen abhängig"

Der Impfstoff werde zuerst an die größte Risikogruppen verteilt, also an die Bewohner der Alten- und Pflegeheime. Das Ziel sei laut Anschober, dass die Corona-Impfungen dieser Gruppen bis März 2021 durchgeführt worden ist. "Wir sind aber auch von den Marktzulassungen abhängig", stellte der Gesundheitsminister klar. Am 6. Jänner könnte es die Genehmigung für den Impfstoff von Moderna geben. Neben dem Moderna-Impfstoff sei zudem auch jener von Astrazeneca wichtig.  

In fünf Tagen werden die ersten Corona-Impfungen in Österreich starten, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung lässt aber noch zu wünschen übrig und ist in den letzten Wochen sogar gesunken. "Ich sehe große Gruppen", so Anschober. "Erstens: die Menschen, die eine klare Positionen haben und die sich impfen lassen wollen oder eben nicht". Und dann gebe es noch eine "ganz große Gruppe in der Mitte, die noch keine Meinung hat". Die wolle der Gesundheitsminister erreichen und dazu möglichst viele Informationsmöglichkeiten zu Verfügung stellen.

"Seit gestern (Anm. 21. Dezember) gibt es eine Hotline, wo alle Fragen zum Thema Impfung gestellt werden können und auch beantwortet werden. Und wir haben bereits eine hohe Nachfrage bemerkt und wir wollen diesen ehrlichen Informationsprozess auch fortsetzen". Auch auf der Homepage des Gesundheitsministeriums wurden die wichtigsten Fragen bereits zusammengefasst und beantwortet.

"Wollen Infektionen drastisch nach unten bekommen"

Bevor die Impfungen allerdings starten, geht Österreich ab dem 26. Dezember bis (mindestens) 17. Jänner in den "harten" Lockdown. "Wir wollen das Infektionsgeschehen in dieser Zeit drastisch nach unten bekommen. Die 7-Tages-Inzidenz muss unter 100 sein", stellte Anschober klar. Auch die Lage in den Krankenhäusern soll sich in den nächsten Wochen wieder bessern.

Für jene Personen, die sich dann bei der zweiten Massentest-Runde "freitesten" lassen und ein negatives Ergebnis erhalten, ist der Lockdown beendet. Für die anderen Personen, die sich nicht testen lassen wollen, dauert der Lockdown hingegen noch bis zum 24. Dezember. Doch wie soll das kontrolliert werden? "Wenn Testungen durchgeführt werden, erhalten wir bereits jetzt ein Ergebnis. Das wird nun vereinheitlicht werden", so Anschober.

Laut dem Gesundheitsminister könne es aber durchaus zu stichproben-artigen Kontrollen beim Zugang in die Gastronomie oder Kulturveranstaltungen kommen. Viele Personen lassen sich aber bereits vor den Weihnachtsfeiertagen testen. Die Regierung rechnet zwar damit, dass die Ansteckungszahlen danach wieder steigen werden, doch der Lockdown tritt bewusst nicht ab dem 24. Dezember in Kraft.

"Ermüdungserscheinung in Österreich"

"Man hat in Österreich bereits eine gewisse Ermüdungserscheinung gesehen und wir können nicht durchgehend im harten Lockdown sein", stellte Anschober im Ö1-Morgenjournal klar. Außerdem würden auch andere Länder am 24. Dezember öffnen, um mit der Familie Weihnachten feiern zu können. "Ich finde es gut, dass sich die Menschen vor den Feiertagen testen lassen, aber der Test ist kein Freibrief", so der Gesundheitsminister.

Und weiter: "Ich appelliere daher dringend, zu Weihnachten und den Feiertagen gut aufzupassen, dass man nicht die Familie ansteckt. Der Test ist eine Momentaufnahme und ich hoffe, dass wir am 24. und 25. Dezember keine großen Ansteckungs-Zahlen sehen."

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