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Darum ist das iPhone SE ein "langweiliges" Meisterstück

So preiswert wie das iPhone SE ist kein anderes Handy von Apple. Für 479 Euro gibt es zwar viel Technik, aber ein altbackenes Design. Wir haben das SE gegen das fast dreimal teurere iPhone 11 Pro Max antreten lassen.

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    Wir haben das günstige iPhone-Modell gegen das deutlich teurere iPhone 11 Pro Max antreten lassen. Was dabei herausgekommen ist, siehst du in dieser Bildstrecke.
    Wir haben das günstige iPhone-Modell gegen das deutlich teurere iPhone 11 Pro Max antreten lassen. Was dabei herausgekommen ist, siehst du in dieser Bildstrecke.
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    Rein äußerlich sieht das iPhone SE aus wie ein iPhone 8. Dieses Modell hat Apple 2017 gezeigt. Beide haben einen Homebutton. Beide haben identische Maße, das gleich große Display, ja, die beiden Handys wiegen sogar exakt gleich viel, nämlich 148 Gramm.

    Schwarze Ränder

    Das SE-Design wirkt im Jahr 2020 wohl auf viele altbacken. Vor allem, weil die schwarzen Ränder um das Display so groß sind, als hätte man gerade zwei Nächte nonstop durchgemacht. Andere wiederum können im Design vielleicht ein Faible für Retro-Objekte entdecken. Immerhin: Da Apple jahrelang Zeit hatte, um das Konzept zu perfektionieren, ist die Verarbeitung für den Preis wirklich gut.

    Blick ins Gehäuse

    Im Inneren des iPhone SE steckt der neuste Prozessor, den Apple zu bieten hat. Der A13-Chip gibt auch im fast dreimal so teuren iPhone 11 Pro Max den Takt an. Das ist aus mehreren Gründen spannend. In unserem Test konnten wir das günstige SE nicht an seine Grenzen bringen. Es hat genug Power für jegliche Anwendungen, ja, es konnte sogar High-End-Android-Geräte schlagen. Andererseits ist es ein Versprechen für die Zukunft. Mit dem SE bietet Apple ein iPhone, das über viele Jahre mit Software-Updates versorgt wird. Sofern Apple sein bisheriges Credo aufrechterhält. So läuft zum Beispiel das neuste mobile Betriebssystem iOS 13 derzeit sogar noch auf iPhones, die 2015 vorgestellt wurden.

    Akku: Genügend

    Zwar läuft das SE nicht so lange wie ein Duracell-Häschen, die Akkuleistung ist aber sicher für die meisten Nutzer ausreichend. Man kommt damit nämlich auch über lange Tage. Am Abend muss das SE aber dann sicher an eine Steckdose, um geladen zu werden.

    SE: Gut geknipst

    Was für ein Kameramodul im iPhone SE steckt, will Apple nicht verraten. Die Experten von iFixit.com haben das Gerät jedoch aufgeschraubt. Sie kommen zum Schluss, dass es vermutlich ein iPhone-8-Modul ist. Hier kann das SE jedoch vom A13-Chip profitieren, der die Bilder deutlich verbessert. Das zeigt denn auch ein direkter Vergleich zwischen SE und iPhone 11 Pro Max. Bei guten Lichtverhältnissen kann man keine wirklich großen Unterschiede zwischen den Fotos erkennen. Im Dunkeln liefert das SE aber deutlich schlechtere Bilder als das teurere iPhone.

    Und das Display?

    Das Display ist ein Schwachpunkt des SE. Zumindest wenn man schon mal ein teureres Handy mit OLED-Screen in der Hand hatte. Der Screen des SE ist weniger hell als die Bildschirme manch modernen Handys. Das heißt konkret: Es ist schwieriger, bei hellem Sonnenlicht auf dem SE etwas zu lesen. Das Display bekommt von uns die Note genügend.

    Das Fazit

    Das iPhone 8 zählt zu den bestverkauften iPhones aller Zeiten. Mit dem SE (2020) könnte der Hersteller an diesen Erfolg anknüpfen. Das Gerät dürfte sich millionenfach verkaufen, trotz des in die Jahre gekommenen Designs. Das an sich ist schon eine Meisterleistung. Viele Fans wünschten sich nämlich ein kompakteres oder ein günstigeres iPhone. Mit dem SE hat Apple nun diesen Wunsch erfüllt. Für 479 Euro erhält man mit dem SE ein gelungenes iPhone, das zukunftssicher ist. Zwar fehlen dem Gerät modernere Funktionen wie Face ID oder eine Zwei- oder Dreifachkamera; wer aber mit dem Kauf eines SE liebäugelt, dürfte darauf eher wenig Wert legen. Kurz: Es ist wohl das vernünftigste Gesamtpaket, das Apple derzeit zu bieten hat, und ideal für alle, die sich weniger überflüssigen Luxus wünschen.

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