Gesundheit

Darum kann schwacher Händedruck lebensgefährlich sein

Der Händedruck ist eine bekannte Geste, die zur Begrüßung und Verabschiedung verwendet wird. Die Stärke des Schüttelns bedeutet mehr als man glaubt.

Nicolas Kubrak
Der Händedruck ist eine weltbekannte Geste.
Der Händedruck ist eine weltbekannte Geste.
Ekaterina Yakunina / Westend61 / picturedesk.com

Das Händeschütteln ist in der Corona-Blütezeit aus hygienischen Gründen in den Hintergrund gerückt, wurde durch Fist Bumps oder Ellenbogen-Checks ersetzt. Doch langsam kehrt der Händedruck zurück – und damit auch bisher kaum bekannte Erkenntnisse.

Händedruck-Stärke sagt mehr aus als man glaubt

In mehreren Studien wurde gezeigt, dass die Stärke des Händedrucks ein wichtiger Hinweis auf ein erhöhtes Sterblichkeits-Risiko ist. Fachleute vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg in Niederösterreich haben sich nun damit beschäftigt, ab welchen Werten es für Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Größe gefährlich wird.

Nadia Steiber von der Universität Wien beschäftigt sich bereits seit Jahren mit Händedruck-Referenzwerten innerhalb verschiedener Personengruppen, die auch in der klinischen Praxis angewendet werden können. "Die Stärke des Handgriffs ist ein günstiger und einfach durchzuführender Test, der aber beim frühen Erkennen von Gesundheitsproblemen helfen kann", sagt Steiber gegenüber der "Kleinen Zeitung".

Dann herrscht erhöhtes Sterberisiko

Verwendet wird für diese Messungen ein sogenannter Dynamometer. Die Kraft des Händedrucks wird in Kilogramm angegeben. In einer früheren Studie konnte Steiber bereits feststellen, dass Männer im Alter zwischen 30 und 49 Jahren im internationalen Durchschnitt mit 54 Kilogramm zudrücken können, bei Frauen zwischen 35 und 44 Jahren liegt der Wert bei 34,5 Kilogramm. Im Alter nimmt der Wert ab, im Schnitt um zehn Kilogramm bei den Männern und 6,5 bei den Frauen.

Für die aktuelle Untersuchung wurden nicht die Händedruckstärken von gesunden und erkrankten Personen miteinander verglichen, der Fokus lag auf dem Vergleich von Menschen gleichen Geschlechts, Alters und gleicher Größe. Dies brachte die Erkenntnis darüber, ab wann ein Messwert auf ein erhöhtes Risiko hinweist. Über alle Gruppen hinweg habe sich nun gezeigt, dass bereits Werte, die knapp unter dem Durchschnitt liegen, den ähnlich große und alte Geschlechtsgenossen erreichen, mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko zusammenhängen. Ein überdurchschnittlich starker Händedruck geht unterdessen nicht mit einem signifikant geringeren Risiko einher.

In der Medizin nützlich

Die Fachleute betonen, dass die Messung ein einfach zu erhebender Ausdruck der gesamten Muskelkraft sei. "Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die Handgriffstärke ein sehr präzises und empfindliches Maß für die zugrunde liegenden Gesundheitszustände ist. Daher empfehlen wir, es als Screening-Tool in der medizinischen Praxis zu verwenden", so Steiber.

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