Darum können wir derzeit nicht schlafen

Wer sich derzeit im Bett wälzt, ist nicht alleine. "Zum Anfang des Jahres kommen bei vielen Sorgen und Ängste zurück, die während der Feiertage Pause gemacht haben. Schlafprobleme folgen automatisch“, erklärt Melanie Pesendorfer. Alleine gestern meldeten sich vier neue Klienten bei ihr – passenderweise per Mail in der Nacht. 

Die Wiener Schlafcoachin unterscheidet zwischen organischen Ursachen, wie bei einer Schlaf-Apnoe , neurologischen Gründen und der "Hauptgruppe der derzeit Betroffenen: Patienten, die an klassischer Insomnie leiden. Wegen Überforderung finden sie nicht (wieder) in den Schlaf." Chronisch wird das Thema, wenn man über drei Monate länger als eine Dreiviertelstunde braucht, um (wieder-)einzuschlafen.

Spazieren, To-Do-Listen und Abendrituale helfen

Pesendorfer, die in ihrer Praxis Müde munter macht, empfiehlt gegen den derzeitigen Schlaf-Blues ein paar einfache Maßnahmen, die aber sehr effektiv sind: "Täglich 30 bis 45 Minuten Spazierengehen. Das Tageslicht regt die Serotonin-Produktion an und hilft beim Ein- und Durchschlafen." Im Winter, wenn es dunkel und neblig ist, produziert der Körper nämlich mehr Melatonin. "Das lässt uns gefühlt müder, schwerer und depressiver werden." Deshalb ist eine Balance zwischen den Hormonen so wichtig, die sich mit mehr Tageslicht herstellen lässt.

Besonders für Perfektionisten, die sich häufig unter den Klienten der Schlaf-Expertin wiederfinden, hat sie einen guten Tipp: To-Do-Listen mit "Aufgaben für morgen nehmen den Druck raus, der Kopf wird frei." Abendrituale wie "Dankbarkeits-Meditationen helfen ebenfalls zu entspannen und zu vertrauen, dass man einschläft."