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Darum lassen Terroristen ihren Ausweis am Tatort zur...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Für viele Beobachter ist es beinahe absurd, dass nach Anschlägen, Attacken und Terrorakten Ausweispapiere von mutmaßlichen Terroristen an den Tatorten gefunden werden, die auf die Spur der Verantwortlichen führen. Andere halten das für den Beweis, dass etwas an den Taten inszeniert sei. Dabei ist das Zurücklassen von Dokumenten keine Dummheit, sondern hat System im Angstkartell der Terroristen.

Für viele Beobachter ist es beinahe absurd, dass nach Anschlägen, Attacken und Terrorakten Ausweispapiere von mutmaßlichen Terroristen an den Tatorten gefunden werden, die auf die Spur der Verantwortlichen führen. Andere halten das für den Beweis, dass etwas an den Taten inszeniert sei. Dabei ist das Zurücklassen von Dokumenten, , keine Dummheit, sondern hat System im Angstkartell der Terroristen.

Zuletzt sollen Ermittler nach dem Terroranschlag in Berlin einen Ausweis des mutmaßlichen Angreifers im Führerhaus des Lastwagens gefunden haben, mit dem er Menschen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt verletzte und tötete. Wäre dies bei einem "herkömmlichen" Verbrechen der Fall, würde man wohl von außerordentlich dummen Tätern sprechen. Im Fall von Terroristen hat dies aber System.

Bei der Terrorfahrt in Nizza, als auch bei dem Attentat auf das Büro der Zeitschrift "Charlie Hebdo" fanden Ermittler Ausweise vor, die absichtlich zurückgelassen wurden. Das geschehe, weil Terroristen Narzissten sind, wie "Stern" den Extremismus-Experten Ahmad Mansour zitiert: "Sie wollen sichtbar werden. Sie vergessen den Ausweis nicht. Sie tun das bewusst." Das Zurücklassen soll heißen: "Ich war das, ich bin verantwortlich."

fallengelassen habe.

Klarer wird indes, warum das Ausweisdokument des Tunesiers erst am Dienstagnachmittag bei einer weiteren Untersuchung des Lastwagens gefunden wurde, mit dem Amri auf den Berliner Weihnachtsmarkt gerast sein soll. Bei einer ersten Durchsuchung hatte man das Dokument offenbar übersehen. Grund: Ermittler durften das Fahrzeuginnere erst spät untersuchen, nachdem zuerst DNA-Proben genommen wurden und Suchhunde nach einer möglichen Fährte schnüffelten. Erst nach Stunden der Ermittlungsarbeit durfte dann das Führerhaus nach Gegenständen genauer durchsucht werden.

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