Österreich

Darum läuteten alle Kirchenglocken 5 Minuten

Glocken gegen Hunger – am Freitag läuteten um 15 Uhr alle Kirchenglocken in Österreich fünf Minuten lang.

Heute Redaktion
Teilen
Caritas-Präsident Michael Landau
Caritas-Präsident Michael Landau
Bild: picturedesk.com

Caritas-Präsident Michael Landau und Caritas Bischof Benno Elbs erläutern in einer gemeinsamen Erklärung: „Wir wollen daran erinnern, dass alle zehn Sekunden ein Kind an Hunger stirbt. Ein Sterben, das wir verhindern können!"

In der Erklärung heißt es weiter: "Auf dieser Erde darf es uns einfach nicht egal sein, wenn Kinder an Hunger sterben. Als weithin hörbares Zeichen läuten am 27. Juli auf den gemeinsamen Beschluss der österreichischen Bischofskonferenz hin, im ganzen Land alle Kirchenglocken. Sie erinnern uns zur Sterbestunde Jesu an die vielen Tode, die wir verhindern können – weltweit und Tag für Tag", so Caritas Bischof Benno Elbs und Caritas Präsident Michael Landau.

Skandal Hunger

„Glockengeläut' ist der Begleiter von Ausnahmesituationen. Derzeit befinden wir uns im menschlichen Ausnahmezustand. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Hunger ist – und ich möchte das einmal mehr unterstreichen – kein Naturereignis, sondern ein Skandal. Denn wir können es, wenn wir es wollen, schaffen, dass kein Kind mehr an Hunger sterben muss. Hunger ist die Folge von kriegerischen Konflikten, er ist die Folge von unzureichenden Bildungssystemen, von schlechter Gesundheitsversorgung, von schwachen Regierungen und von Ungerechtigkeit und Armut", so Landau und Elbs.

Jetzt helfen!
Hunger ist kein Naturgesetz! Mit Ihrer Unterstützung wollen wir 150.000 Kinder in 15 Ländern Afrikas und Asiens vor den Langzeitfolgen von Hunger und Unterernährung bewahren. Ihre Spende schenkt Menschen eine selbstbestimmte Zukunft!

7 Euro kostet Essen für ein Kind einen Monat lang
(https://shop.caritas.at/essen-fuer-ein-kind)

25 Euro kosten Saatgut, Werkzeug und Schulungen für KleinbäuerInnen
(https://shop.caritas.at/saatgut-und-schulungen-fuer-eine-zukunft-ohn
e-hunger)

41 Euro kostet eine Ziege, die das Auskommen einer ganzen Familie sichert
(https://shop.caritas.at/eine-ziege-fuer-notleidende-menschen-in-buru
ndi)

70 Euro kostet ein halber Hektar Gemüsefeld
(https://shop.caritas.at/gemuesefeld-gegen-den-hunger)

„Um auf den Skandal Hunger aufmerksam zu machen, läuteten am Freitag, dem 27. Juli - zur Sterbestunde Jesu - für 5 Minuten in 3000 Pfarren Österreichs die Kirchenglocken. Dieses starke Signal der Solidarität mit Menschen, die hungern müssen, soll daran erinnern, dass auch wir es in der Hand haben, die Not zu lindern. Denn Hilfe kommt an, rettet Leben und ist größer als Hunger."

150.000 Kinder vor Hunger bewahren

Weltweit leiden 815 Millionen Menschen an chronischem Hunger und haben nicht genug zu essen. Besonders Kinder sind schwer betroffen – in Afrika ist jedes dritte Kind südlich der Sahara chronisch unterernährt. Die Kinder sind zu klein für ihr Alter, ihre Organe wachsen nicht, sie bleiben körperlich und geistig unterentwickelt. Ihr Leben lang.

Elbs und Landau unisono: „Wenn Kinder über Monate, über Jahre hinweg zu wenig essen und vor allem auch zu wenig hochwertiges Essen bekommen, hat das grauenhafte Folgen: Unterernährung in den ersten Lebensjahren verringert das Wachstum und macht die Kinder anfälliger für Krankheiten und Infektionen. Sie erleiden einen Rückstand, den sie nie wieder aufholen können. Diese Kinder bleiben nicht nur zu klein für ihr Alter, permanente Mangelernährung führt auch zu schlecht ausgebildeten kognitiven, sprachlichen und sensomotorischen Fähigkeiten. Daher hat es sich die Caritas Österreich zum Ziel gesetzt, mit der Unterstützung der Spenderinnen und Spender, 150.000 Kinder in 15 Ländern Afrikas und Asiens vor den Langzeitfolgen von Hunger und Unterernährung zu bewahren. Gemeinsam können wir dieses Ziel erreichen, wenn wir es wollen!"

Weltweit ist durchschnittlich eines von vier Kindern, jünger als fünf Jahre, von Mangel- bzw. Unterernährung betroffen, insgesamt sind das also etwa 155 Millionen Kinder.

„Es ist klar, dass die Kriege und die klimatischen Veränderungen Hunger verursachen, vermeiden wir es also, ihn als eine unheilbare Krankheit darzustellen", sagte Papst Franziskus anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober 2017.

End Hunger by 2030 – die UN-Nachhaltigkeitsziele

2015 verabschiedete die Weltgemeinschaft 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, um das Leben der Menschen bis 2030 dauerhaft zu verbessern. Ziel 2 – Zero Hunger – ist die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP). Es verfolgt die Absicht, Hunger zu beenden, Ernährung zu verbessern, den Zugang zu Nahrungsmitteln und deren Verfügbarkeit zu sichern und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

(red)