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Darum machen uns Siri und Co. ein schlechtes Gewissen

Smarte Produkte übernehmen immer mehr Arbeiten im Haushalt. Das spart Zeit. Doch glücklich machen die Roboter nicht unbedingt.

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Siri sollte laut Forschern weniger menschlich wirken.
Siri sollte laut Forschern weniger menschlich wirken.
Unsplash

Der Kühlschrank bestellt das Essen und der Staubsauger-Roboter putzt noch schnell den Boden: Smarte Geräte nehmen ihren Besitzern lästige Arbeiten im Haus ab und verschaffen ihnen damit mehr Zeit. Personen, die smarte Produkte besitzen, fühlen sich oft weniger gestresst, glücklicher sind sie aber nicht unbedingt.

Denn Roboter, die dem Menschen ähnlich sind, machen ihren Besitzern ein schlechtes Gewissen. Das zeigt eine Untersuchung der Universität St. Gallen, der HEC Lausanne, der Harvard Business School und der Wirtschaftsuniversität Wien.

Roboter werden vermenschlicht

Erledigen smarte Produkte, die eine menschliche Stimme oder ein entsprechendes Gesicht aufweisen, unbeliebte Hausarbeiten, führt das zu Schuldgefühlen. Doch genau auf Menschlichkeit setzen viele Produkte: So will Amazon, dass die Sprachassistentin Alexa wie eine echte Stimme klingt, und Dyson ermutigt die Kunden, den Staubsaugern einen Namen zu geben.

"Menschen bauen zu ihren smarten Geräten zunehmend eine Beziehung auf", erklärt Emanuel de Bellis, Marketing-Professor an der Universität Lausanne und Mitautor der Studie. Dadurch werde das Produkt vermenschlicht. Das führe dazu, dass man sich schlecht fühle, wenn man unbeliebte Aufgaben abgebe. "Denn eigentlich könnte man diese ja auch selber machen", so de Bellis.

Nutzer haben Angst, faul zu wirken

Damit nicht genug: Wer Haushalts-Roboter nutzt, muss sich vor dem Urteil anderer fürchten. Denn Nutzer von smarten Produkten können laut der Studie von anderen Menschen als faul wahrgenommen werden. "Auch hier greift die Idee, dass man eine Aufgabe selber erledigen könnte und sollte", sagt de Bellis.

Damit die Roboter im Haushalt trotzdem zum Einsatz kommen, sollten Hersteller hervorheben, wie viel Zeit mit den smarten Produkten gespart werden kann, wie die "Harvard Business Review" schreibt. Zudem sollte auf alle menschlichen Züge verzichtet werden. Umso weniger ein Produkt wie ein Mensch spricht oder aussieht, umso besser fühlen sich die Besitzer bei der Benutzung.

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