Politik

Darum müssen wir in Trafiken keine Masken tragen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) äußerte sich in der "ZiB 2" zu den verschärften Corona-Maßnahmen in Österreich.

Andre Wilding
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der ZiB2.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der ZiB2.
Screenshot/ ORF2

Die Bundesregierung hat am Dienstag die Mitte Juni gelockerte Maskenpflicht wegen der steigenden Coronavirus-Infektionszahlen in Österreich wieder verschärft. Ab Freitag (24. Juli) muss die Bevölkerung in Supermärkten, Bankfilialen und Postämtern einen Mund-Nasenschutz tragen. Auch die Grenzkontrollen zum Westbalkan werden wieder verstärkt.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach am Abend in der "ZiB 2" mit Moderator Armin Wolf über die Coronavirus-Verschärfungen im Land und erklärte dabei unter anderem, warum in Supermärkten, aber nicht etwa in Trafiken, die Maskenpflicht wieder eingeführt worden ist.

"Es sind die Lebensbereiche, wo man keine Alternativen hat. Ich muss einkaufen gehen, ich muss zur Post gehen", stellt Rudi Anschober klar. Zudem schütze die Maske nicht einen selbst, sondern die anderen. Und weiter: "Natürlich geht es auch um einen psychologischen Effekt. Unsere Alarmsysteme sollen wieder besser ausgestattet werden. Das Risikobewusstsein der Menschen soll reaktiviert werden, "damit wir wieder gegenseitig auf uns aufpassen".

"Wettlauf gegen die Zeit"

Es gehe vor allem darum, rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu setzen, um eine zweite Welle im Land verhindern zu können. Aber Anschober weiß genau: "Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit". "Wir müssen handeln, wir müssen etweas tun", so der Gesundheitsminister in der "ZiB 2".

Im Gespräch mit Armin Wolf erklärte Anschober dabei auch, dass man jeden Tag die Cluster-Bildungen in den einzelnen Regionen genau analysiere und beurteile. "Wir haben ein paar Risikobereiche", erklärt der Minister. Dazu gehören etwa Familienfeiern, bestimmte Schlachthöfe oder auch Reiserückkehrer.

Auch das kommende Ampel-System war Thema in der "ZiB 2". Auf die Frage, warum eine Einführung so lange dauern würde, antwortete Anschober: "Wir werden bis nächste Woche die Indikatoren beschließen können. Außerdem brauchen wir eine Corona-Kommission. Auch die Leitlinien werden mit den jeweiligen Bundesministerien ausverhandelt und fixiert sowie die rechtlichen Grundlagen". Ein Probetrieb wird aber bereits im August starten.

"Corona-App zentraler Bereich gegen zweite Welle"

Zum Schluss sprachen Anschober und Wolf noch über die Corona-App, die bei der Pressekonferenz am Dienstag überhaupt nicht zur Sprache kam. "Die App ist ein zentraler Bereich unseres Aktionsplans gegen die zweite Welle, den wir nächste Woche beschließen werden. Dabei wird auch die App ein Thema sein", so Anschober.

Es habe in der Geschichte der App aber verschiedene Verwerfungen und Verunsicherungen gegeben. "Die technische Regelung ist jetzt Up-to-date und wurde vom Roten Kreuz weiterentwickelt. Jetzt gehen wir in die Bewerbung. Es ist ein guter Schritt, um sich und andere zu schützen", erklärt der Gesundheitsminister.