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Darum siehst du manche Insta-Posts viel häufiger

Wieso sehe ich gewisse Posts oben im Feed und andere gar nicht? Instagram gibt erstmals Einblick, wieso wir auf der Plattform sehen, was wir sehen.

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    Die Posts, die im Instagram-Feed angezeigt werden, sind nicht chronologisch angeordnet.
    Die Posts, die im Instagram-Feed angezeigt werden, sind nicht chronologisch angeordnet.
    Getty Images

    Wieso wir auf Instagram gewisse Posts hoch oben in unserem Feed und andere Posts wiederum beinahe gar nicht sehen, war lange ein Mysterium. Es führte dazu, dass die Community immer wieder rätselte und wilde Vermutungen über "den Algorithmus" und das "Shadowbanning" anstellte. Nun hat Instagram erstmals tiefe Einblicke darin gewährt, welcher Logik die Plattform folgt, wenn es darum geht, Posts, Stories oder Neuigkeiten für die Userinnen und User auszuwählen.

    "Es ist schwierig, in etwas Vertrauen zu haben, das man nicht versteht", erklärt das Unternehmen in einem Blogpost. Es sei ihnen bewusst, dass es viele Missverständnisse gebe, was das Kuratieren der Inhalte auf Instagram angeht. "Daher wollen wir dazu beitragen, dass die Leute verstehen, was es genau ist, das wir tun."

    Der Mythos des Algorithmus

    Gleich zu Anfang räumt Instagram mit dem Mythos auf, dass ein großer Algorithmus hinter der App steht. Viel eher handle es sich um eine Anzahl verschiedenster Algorithmen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Aber so war es nicht immer. Als Instagram im Jahr 2010 lanciert wurde, gab es noch überhaupt keinen Algorithmus, der den Feed der Userinnen und User kuratierte. Die Posts der gefolgten Accounts wurden damals schlicht in chronologischer Reihenfolge aufgelistet.

    Dies habe sich aber bald schon als problematisch erwiesen, so Instagram. Denn bereits im Jahr 2016 zeigte sich, dass die meisten Userinnen und User rund 70 Prozent aller Posts in ihrem Feed verpassen. Daher entwickelte das Unternehmen Algorithmen, die versuchen, vorauszusagen, welche Posts ein User oder eine Userin nicht verpassen möchte.

    So werden Posts im Feed platziert

    Mit der Zeit habe man gelernt, dass Nutzerinnen und Nutzer von Instagram besonders gerne Posts ihrer Freunde oder Familie sehen. Daher würden solche Posts höher oben im Feed angezeigt. Ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Platzierung der Posts spielen die Informationen, die Instagram über diesen Post hat. Dazu gehört, wie beliebt ein Post bei anderen Userinnen und Usern ist oder ob die Person, die den Post verfasst hat, grundsätzlich viele Interaktionen auf ihrem Profil verzeichnet.

    Aber auch die eigene Aktivität in der App spielt eine Rolle. Dazu gehört beispielsweise, wie viele Posts man geliked hat, welche Art von Posts man normalerweise bevorzugt oder mit welchen Profilen man häufig interagiert. Wenn Instagram also bemerkt, dass man häufig auf Posts einer bestimmten Person antwortet oder diese liked, wird man wohl in Zukunft auch häufiger Posts dieses Accounts angezeigt bekommen.

    Instagram registriert ebenfalls, wenn man beim Scrollen durch den Feed einige Sekunden lang inne hält und einen Post genauer betrachtet. Auch die Tatsache, ob man nach dem Betrachten eines Posts auf das Profil einer Person klickt oder nicht, ist für die Plattform aussagekräftig. Instagram versucht aber auch, eine gute Balance von verschiedenen Posts anzuzeigen. Daher werden einem beinahe niemals mehrere Posts derselben Person nacheinander angezeigt.

    Was hat es mit Shadowbanning auf sich?

    Immer wieder zirkulieren auf Instagram Gerüchte über sogenanntes Shadowbanning. Damit gemeint ist, dass der Account einer bestimmten Person gebannt wird, ohne dass diese Person es selbst mitbekommt. Der User oder die Userin kann also weiterhin Posts und Stories auf Instagram laden, diese werden anderen Nutzerinnen und Nutzern aber nicht mehr angezeigt. Häufig behaupten berühmte Instagrammer und Instagrammerinnen, dass sie einem Shadowban zum Opfer gefallen seien, wenn sie auf einmal deutlich weniger Likes oder Follower als gewöhnlich erhalten.

    In seinem Blogpost leugnet Instagram nicht direkt, dass Shadowbanning eingesetzt wird. "Es handelt sich dabei aber um einen sehr weit gefassten Begriff, den die Leute für verschiedenste Erlebnisse benutzen, die sie auf Instagram haben", heißt es dort aber. Gerüchte bezüglich Shadowbannings kämen vor allem dann auf, wenn Instagram Inhalte lösche und nicht genau erkläre, wieso dies geschehen sei.

    "Wir können auch nicht versprechen, dass jeder eurer Posts dieselbe Reichweite hat und immer gleich viele Leute erreicht", schreibt Instagram. Tatsächlich sei es so, dass die meisten Followerinnen und Follower die Posts eines anderen Accounts niemals zu Gesicht bekommen, denn Studien haben gezeigt, dass Userinnen und User weniger als die Hälfte ihres Feeds tatsächlich anschauen. Instagram verspricht aber, in Zukunft transparenter zu arbeiten, was das Moderieren von Inhalten auf ihrer Plattform angeht. Diesbezüglich will das Unternehmen in Kürze weitere Informationen freigeben.

    Wie kann man seinen Feed beeinflussen?

    Wer mit den Inhalten, die im eigenen Feed angezeigt werden, nicht zufrieden ist, kann einige Schritte unternehmen, dies zu ändern. So ist beispielsweise die Auswahl der "Engen Freunde", die man auf Instagram festlegen kann, wichtig. Posts und Stories dieser Accounts werden bei der Auswahl bevorzugt behandelt. Außerdem könne man Posts von Accounts, an denen man nicht interessiert ist, schlicht stumm stellen. So müsse man gewissen Personen nicht entfolgen, bekomme ihre Posts aber dennoch nicht mehr zu Gesicht.

    Zudem kann man Posts, die einem vorgeschlagen werden, einen aber nicht interessieren, dementsprechend markieren. Dafür muss man nur auf die Auswahloption "Nicht interessiert" klicken und in Zukunft werden ähnliche Inhalte nicht mehr angezeigt.