Politik

Darum sieht Herbert Kickl jetzt Geimpfte in Gefahr

FPÖ-Chef Herbert Kickl will den Lockdown für Ungeimpfte und 2G im Handel beenden – und die Impfpflicht kippen. Geimpfte seien zudem eher in Gefahr.

Rene Findenig
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Will Lockdown für Ungeimpfte, 2G im Handel und die Impfpflicht kippen: FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Will Lockdown für Ungeimpfte, 2G im Handel und die Impfpflicht kippen: FPÖ-Chef Herbert Kickl.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

"Mit jedem Tag, an dem der Lockdown für Ungeimpfte weiter aufrecht ist, wird der Irrsinn dieser Maßnahme deutlicher. Die Bundesregierung muss sofort handeln und diese Schikane sofort aufheben", fordert am Montag FPÖ-Chef Herbert Kickl. Stunden zuvor hatte bereits der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) angedeutet, sich ein Ende des Lockdowns für Ungeimpfte durchaus vorstellen zu können. Doch Kickl will bei seinen Maßnahmen viel weiter gehen.

Die Bundesregierung habe im November "das Einsperren von Ungeimpften" damit argumentiert, so Kickl, dass man sie vor einer Ansteckung schützen müsse. "Sie sind vom öffentlichen Leben ausgeschlossen – und trotzdem erleben wir seit über einer Woche Rekord-Infektionszahlen. Die Ungeimpften als Infektionstreiber kann man wohl ausschließen. Deshalb ist es auch nicht mehr länger argumentierbar, dass sie weggesperrt werden." Die Zahlen würden zeigen, "dass es eher die Geimpften sind, die besonders in Gefahr sind, sich mit dem Coronavirus zu infizieren", so der FPÖ-Chef.

"Das konnte mir bislang niemand schlüssig erklären"

Seine Aussage macht Kickl damit fest, dass es "gerade in jenen Bereichen wie etwa Wintersportorten, wo sich beinahe ausschließlich Menschen mit 2G-Nachweis tummeln", zu sehr hohen 7-Tages-Inzidenzen komme. Gleichzeitig mit dem Lockdown für Ungeimpfte müsse auch 2G im Handel enden, heißt es weiter in einer Aussendung: "Ungeimpfte sind regelmäßig getestet, um arbeiten gehen zu können. Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein frisch getesteter, aber ungeimpfter Mensch zwar acht Stunden lang mit geimpften, aber nicht getesteten Kollegen im Büro sitzen darf, anschließend mit ihnen aber nicht auf einen Kaffee oder ins Restaurant gehen darf. Das konnte mir bislang niemand schlüssig erklären."

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    (v.l.) Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl während der Debatte zum Impfpflicht-Beschluss im Nationalrat am 20. Jänner 2022.
    (v.l.) Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl während der Debatte zum Impfpflicht-Beschluss im Nationalrat am 20. Jänner 2022.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Das liege laut Kickl "vermutlich daran, dass der Lockdown für Ungeimpfte lediglich eine Maßnahme ist, um Ungeimpfte so lange zu schikanieren und ärgern, bis sie sich dann gegen ihre Überzeugung trotzdem impfen lassen, um nicht länger von Kollegen oder innerhalb der Familie als Sündenbock abgestempelt zu werden". Weiter fordert der FPÖ-Chef auch eine "sofortige Rücknahme des in der Vorwoche beschlossenen Gesetzes für den allgemeinen Corona-Impfzwang": Es sei unverhältnismäßig und verfassungswidrig, "die Menschen gesetzlich zu dieser Impfung zu zwingen", so Kickl.