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Darum solltest du Games im Lebenslauf erwähnen

Heute Redaktion
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Bist du gut in "Fortnite" oder "WoW"? Dann solltest du das künftig bei der Jobsuche erwähnen. Denn Game-Skills können im Berufsleben hilfreich sein.

Mit Bewerbungen ist das so eine Sache. Nie ist man sich ganz sicher, was man erwähnen soll. Gehören Hobbys oder Lieblingsfilme in den Lebenslauf oder nicht? Soll man erwähnen, dass man auf dem Fußballplatz sogar Cristiano Ronaldo Konkurrenz machen kann? Oder dass man bei "Fortnite" regelmäßig bis ganz zum Schluss unter den Lebenden bleibt?

Für Game-Academy-Chef David Barrie ist der Fall klar: Wer gut ist in einem Videogame sollte damit auch seinen Lebenslauf schmücken, sagt der britische Start-up-Gründer bei BBC. Denn viele der in Videogames erworbenen Fertigkeiten lassen sich seiner Meinung nach auch bestens im Berufsleben anwenden.

Nicht jedes Game ist geeignet

Freilich ist nicht jedes Ballerspiel ein Nachweis für die besonderen Fähigkeiten eines Bewerbers. Doch Barries Game Academy hat unter anderem herausgefunden, dass überdurchschnittlich viele Menschen, die im IT-Bereich erfolgreich sind, mit Vorliebe anspruchsvolle Tower-Defense-Spiele wie etwa "Defense Grid" zocken. Auch wer sich mit fordernden Rätselspielen wie "Portal" auskennt, beweist eine gute Eignung für gewisse Jobs. Denn solche komplexen Puzzle-Games zwingen die Spieler buchstäblich dazu, um die Ecke zu denken und alternative Lösungen zu finden.

Auch Spieler von strategischen Games dürfen auf ihr Hobby durchaus stolz sein. Unter Managern etwa finden sich auffällig viele Fans von Titeln wie "Sid Meier's Civilization" oder der "Total War"-Franchise. Spieler, die ihre Game-Skills in realen Leben erfolgreich einsetzen, gibt es denn auch bereits. Matthew Ricci etwa, der im Weltraum-MMO "Eve Online" eine Firma mit hunderten Spielern geführt hat, ist mittlerweile Chef eines realen Unternehmens, das internationale Firmen beim Markteinstieg in Kanada unterstützt, wie die BBC berichtet.

Wer "Eve" spiele, absolviere damit quasi einen MBA (Master of Business Administration), erklärt der Jung-CEO bei der BBC. Anspruchsvolle Spiele wie "Eve" würden seiner Ansicht nach berufliche Qualitäten wie Kreativität, Teamfähigkeit, Konfliktbewältigung, Führungseigenschaften oder auch das Organisationstalent fördern.

Jobs bei der Luftwaffe

Laut BBC sucht die britische Royal Air Force (RAF) inzwischen sogar ganz gezielt nach Gamern. "Die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, schnell zu reagieren und Aktionen zu koordinieren, während man unter Druck ruhig bleibt – das sind oft Eigenschaften von Menschen, die gut in Videospielen sind", wird ein Sprecher der RAF zitiert. Diese Fähigkeiten seien in ihrem Bereich durchaus wichtig.

Auch ein Manager einer Personalvermittlungsfirma empfiehlt Spielern, ihre Leidenschaft selbstbewusst zu vertreten. Viele Gamer hätten einen Vorteil bei sogenannten Soft-Skills. Dazu gehören Dinge wie strategische Planung und Teamwork. Doch soll man im Lebenslauf wirklich erwähnen, dass man nächtelang "Fifa" oder "Fortnite" zockt?

"Es kommt darauf an, dass man entweder die Eigenschaften für einen bestimmten Job hervorstreicht – oder sich als potenzieller Angestellter insgesamt in ein positives Licht rückt", so der Fachmann gegenüber der BBC. Er empfiehlt deshalb, nicht jedes beliebige Ballergame aufzuführen, sondern für jede Bewerbung gezielt Titel zu erwähnen, deren Anforderung zur jeweiligen Stelle passt. Anders gesagt: Die Vorliebe für "Duke Nukem" sollte man dann vielleicht doch besser für sich behalten.