Wien

Darum taufen die Wiener Linien nun U3-Station um

Am Weltfrauentag verwandelt sich die U3-Station "Herrengasse" in die "Frauengasse". Die Wiener Linien wollen damit ein Zeichen setzen.

Yvonne Mresch
Alles bereit für die Umgestaltung: Wiener Linien-Mitarbeiterinnen Julia und Tatjana bereiten alles vor, damit die "Herrengasse" zur "Frauengasse" wird.
Alles bereit für die Umgestaltung: Wiener Linien-Mitarbeiterinnen Julia und Tatjana bereiten alles vor, damit die "Herrengasse" zur "Frauengasse" wird.
Wiener Linien

Am 8. März dreht sich alles um die Frauen – sogar im Wiener U-Bahnnetz! Wer also an diesem Tag mit der U3 in der Innenstadt unterwegs ist, dürfte sich wundern: Denn von der Station "Herrengasse" ist weit und breit keine Spur. Die City-Station wird für 24 Stunden zur "Frauengasse".

"Nur durch Aufmerksamkeit kann sich etwas ändern"

"Sprache und Sichtbarkeit sind für uns wichtig, deshalb liefern wir an der U3 am Weltfrauentag eine Portion Aktionismus", heißt es dazu von den Wiener Linien. Der Name einer Station orientiert sich immer an den umliegenden Straßen und Gassen oder wichtigen Orten in Wien. Die meisten Straßen sind neutral oder männlich benannt, deshalb gibt es auch im U-Bahnnetz der Wiener Linien keinen weiblich besetzten Stationsnamen. Das wolle man "zumindest für einen Tag" ändern.

Die Vorbereitung für die Umgestaltung übernahmen die Mitarbeiterinnen Julia und Tatjana (im Bild). "Wir finden die Aktion wirklich cool", lachen sie. "Es ist wichtig, Aufmerksamkeit für das Thema Chancengleichheit zu schaffen. Nur so kann sich was ändern!"

Starke Frauen vor den Vorhang

Auch in den sozialen Medien will das Unternehmen den Frauentag sichtbar machen. Wie bereits im Vorjahr werden die Kanäle in dieser Woche auf "Wienerinnen Linien" umbenannt – um "ein Zeichen für Frauen und Gleichberechtigung zu setzen". Auf ihrer Website holen die Wiener Linien zudem fünf Mitarbeiterinnen vor den Vorhang.

Darunter Sultan Demir, die sich nach zehn Jahren im Verkauf für eine Umschulung zur Elektronikerin entschied, Ivana Vukasovic, die als Fahrscheinprüferin begann und mittlerweile Einsatzleiterin der Betriebssicherheit ist oder Karin Gruber, die seit elf Jahren freiwillig betriebsinterne Krisenintervention betreibt.

Mehr zum Thema