Wien

Darum werden in Wiener Parks keine Obstbäume gepflanzt

Die Grünen wollten Obstbäume in einem Park pflanzen, kassierten eine Abfuhr:  Apfel- oder Kirschbäume sind laut MA 42 für die Stadt nicht geeignet.

Thomas Peterthalner
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Keine Obstbäume in den Wiener Parks.
Keine Obstbäume in den Wiener Parks.
Getty Images/iStockphoto

Am Donaukanal und im Schweizergarten wollten die Bezirks-Grünen in Wien-Landstraße Apfel- und Birnbäume pflanzen – insgesamt sollten es 20 Obstbäume sein. Diese sollten am Donaukanal-Ufer zwischen Rotundenbrücke und Wassergasse sowie auf der Schweizergarten-Wiese erblühen. Der Antrag der Grünen wurde schon am 16. September 2021 im Bezirksparlament beschlossen. Doch aus dem Vorhaben wurde nichts. Denn die zuständige MA 42 pflanzt keine Obstbäume in Parks im urbanen Raum, heißt es dazu aus dem Büro von Klima-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SP). Es gebe zwar kein "Obstbaum-Verbot", dafür aber gute Gründe warum diese nicht im Stadtgebiet gepflanzt werden.

Wespenplage befürchtet

"Die Wiener Stadtgärten haben keine guten Erfahrungen mit fruchttragenden Obstgehölzen in Parkanlagen gemacht", schreibt der Klima-Stadtrat an Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SP). "Die Obstgehölze hatten nur geringe Überlebenschancen. Alljährlich zur Reifezeit seien die Bäume von Besuchern beschädigt worden. "Die Obstbäume mussten nicht nur in kurzen Abständen getauscht werden, es war auch mit Gefahren für Kletternde und unter dem Obstbaum sich aufhaltende Parkbesucher*innen verbunden. Zudem gab es häufig Rückmeldungen von Parkbesucher*innen bezüglich Verschmutzungen, Rutschgefahr, Geruchsbelästigung und vor allem Wespenplage durch Fallobst."

Aufgrund dieser Erfahrungen werde seitens der Wiener Stadtgärten von Obstbäumen im urbanen öffentlichen Grünbereich Abstand genommen. Die Pflanzung von "Naschhecken", bestehend aus Beerenobststräuchern, wäre hingegen denkbar, heißt es aus dem Stadtrats-Büro. 

"Bäume sollen Schatten spenden"

"In den Parks sollen sich die Besucher erholen", erklärt ein Sprecher von Czernohorszky. "Die Bäume sollen Schatten spenden und klimawirksam sein." Obstbäume würden für viele Beschwerden der Anrainer sorgen. 

Obstbäume nicht verboten

Anders als im dicht verbauten Gebiet gibt es aber in den Erholungsgebieten, wie am Steinhof oder auf der Donauinsel, Obstbäume. Diese können auch in Nachbarschaftsgärten gepflanzt werden oder, wie erst vergangenes Wochenende, im Rahmen der Aktion "Obststadt Wien" auf den Steinhofgründen. "Da wurden 25 Obstbäume gepflanzt, in den 'Obsthainen am Steinhof' werden noch mehr folgen. Es gibt im Rahmen der 'Obststadt Wien' mittlerweile acht Obstparks", so ein Sprecher von Jürgen Czernohorszky. 

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