Wien

Darum wird das Laub in Wiener Parks nicht weggeräumt

Derzeit rascheln die Blätter nur so von den Bäumen und bedecken in vielen Parks zentimeterdick den Boden. Das Laub bleibt, denn es dient als Dünger.

Heute Redaktion
Nicht nur Kinder, auch Hunde spielen im Herbst gerne im und mit dem bunten Laub.
Nicht nur Kinder, auch Hunde spielen im Herbst gerne im und mit dem bunten Laub.
Helmut Graf

Von goldgelb bis tief rot: Im Herbst spielen die Bäume in den Wiener Parks (fast) alle Farben. Auch viele Wiesen sind derzeit dicht mit dem bunten Laub bedeckt. Sehr zur Freude von Kindern und auch Hunden, die gerne in dem bunten Blätterwerk herumtollen und spielen, wie unsere Bildstrecke zeigt:

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    Nicht nur Kinder, auch Hunde spielen im Herbst gerne im und mit dem bunten Laub.
    Nicht nur Kinder, auch Hunde spielen im Herbst gerne im und mit dem bunten Laub.
    Helmut Graf

    Viele Wiener fragen sich jetzt aber, warum die abgestorbenen Blätter überall in den Grünflächen der Parks herumliegen und nicht entsorgt werden. Des Rätsels Lösung: Das Laub wird von der für Müllentsorgung zuständigen MA 48 absichtlich nicht weggebracht, da die alten Blätter sich hervorragend als Naturdünger eignen. Die Stadtgärtner arbeiten daher das Laub in Sträucherflächen ein. Vor allem in den größeren Wiener Landschaftsparks wie im Prater (Leopoldstadt), im Kurpark Oberlaa (Favoriten) oder im Donaupark (Donaustadt) sei das der Fall.

    1.000 Tonnen Laub in Wiens Parks

    Die Gehwege würden hingegen natürlich schon vom Laub befreit, betont die MA 48. Schließlich besteht bei den durch Regen oder Nebel feuchten Blättern akute Ausrutschgefahr für Parkbesucher. Und die hier abtransportierte Laubmenge ist gewaltig: Alleine das Laub der rund 100.000 Alleebäume entspreche im trockenen Zustand einer Masse von ca. 1.000 Tonnen, meldet ORF.at. Die Straßenreinigung habe im vergangenen Jahr 7.805 Kubikmeter Laub gesammelt.

    "Laubsack" der MA 48 für Gartenbesitzer

    Wer einen Garten besitzt und das Laub nicht als Naturdünger benötigt, kann die alten Blätter in der Biotonne entsorgen. Wenn dort aber der Platz nicht ausreicht, kann man sich bei der MA 48 um einen Euro einen speziellen, aus nachwachsenden Rohstoffen bestehenden "Laubsack" besorgen. Dieser fasst 100 Liter und ist bei allen Wiener Mistplätzen erhältlich. Der gefüllte Sack kann dann wieder bei einem Mistplatz abgegeben oder einfach neben die Biotonne gestellt werden. Die eingesammelten "Laubsäcke" werden dann in das Kompostwerk Lobau gebracht, wo daraus Kompost entsteht bzw. Sack und Laub zur Herstellung von torffreier Erde verwendet werden.

    Hier gibt’s alle Infos zum Wiener Laubsack

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