Politik

Hunderte Euro mehr – neuer Miet-Hammer schlägt zu

Immer mehr Experten schlagen Alarm, Tausende können sich das Wohnen nicht mehr leisten. Doch die nächste Erhöhung steht bereits vor der Tür.

Rene Findenig
Schon bald flattern Tausenden Mietern die nächsten Mieterhöhungen ins Haus.
Schon bald flattern Tausenden Mietern die nächsten Mieterhöhungen ins Haus.
Sabine Hertel

"Vor kurzem hat das Sozialministerium selbst auf die dramatische Belastung durch die hohen Wohnkosten aufmerksam gemacht. Heute schlägt die Arbeiterkammer Alarm, weil immer mehr Menschen sich das Wohnen buchstäblich nicht mehr leisten können", zeigt sich SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher am Donnerstag fassungslos. Nach ihren Angaben befürchtet bereits jeder dritte Mensch in Österreich (30 Prozent) "unmittelbar drohende Zahlungsprobleme beim Wohnen".

Für Hunderttausende schnalzen die Mieten hinauf

Ihr Ansage: Bereits im April werde ein neuer Teuerungshammer zuschlagen, der die Mietpreise um fast zehn Prozent hinaufschnalzen lässt. Für Mieter bedeute dies durchschnittliche Mehrkosten von fast 500 Euro im Jahr, hieß es bereits im Vorfeld von der Arbeiterkammer, gerechnet werde mit einer Erhöhung um 8,6 Prozent am 1. April. Treffen soll die Erhöhung fast 800.000 Menschen. Bei einer 90-Quadratmeter-Wohnung sei mit einer Steigerung bis zu 1.000 Euro zu rechnen.

Schuld an der Misere sind die Richtwertmieten, die eigentlich im Schnitt alle zwei Jahre angehoben werden. Mit der explodierenden Inflation wurden sie aber teils mehrmals in nur einem Jahr erhöht – und das geschieht nun auch wieder am 1. April. Entkommen kann man der Maßnahme nicht, denn anders als viele europäische Länder gibt es in Österreich keinen Mietpreisdeckel. "Die mit April drohende Mieterhöhung um 8,6 Prozent muss unbedingt abgewendet werden", sagt Becher.

    Sämtliche Entlastungsmaßnahmen in Österreich.
    Sämtliche Entlastungsmaßnahmen in Österreich.
    zVg

    SPÖ-Vorschlag sieht kompletten Mietstopp vor

    Mehrheit gibt es dafür allerdings derzeit keine. Die SPÖ hofft aber dennoch darauf, dass sie Schulterschlüsse finden lassen, vor allem für einen (im Nationalrat bereits abgelehnten) Initiativantrag: Demnach sieht der Gesetzesantrag vor, dass es bis 2025 einen Mietenstopp gibt, also die automatische Anpassung in Höhe der Inflationsrate ausgesetzt wird. Danach soll die Mieterhöhung von der Inflation entkoppelt und mit maximal zwei Prozent begrenzt werden. ÖVP und Grüne sagen aber nein.

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