Wirtschaft

Darum bleibt Ihnen immer weniger Geld am Konto

Heute Redaktion
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Auch wenn die Steuerbelastung in Österreich nicht gestiegen ist, zahlen Österreicher mehr Steuer. Was kurios klingt, hat einen einfachen Grund. "Heute.at" klärt auf!

Ein "Normalverdiener" zahlt in der EU 36,1 Prozent seines Einkommens für Steuern und Abgaben. Nicht so in Österreich, denn die Republik liegt auf Platz 5 der Länder mit den höchsten Steuerabgaben. Für heimische Arbeiter und Angestellte kommt es aber noch dicker, denn: Auch ohne eine Steuererhöhung zahlen sie nun mehr Steuern.

Das liegt vor allem an der kalten Progression, die die Steuerlast der Österreicher im Vorjahr laut Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hinaufschnellen ließ. Nachdem die Steuerlast unter der rot-schwarzen Regierung laut Studie etwas gesunken war, steigt sie nun wieder an. So musste im Schnitt jeder Österreicher 47,6 Prozent an Steuern und Abgaben zahlen.

Nur wenige zahlen mehr als wir

Mehr zahlen da nur die Belgier (52,7 Prozent), Deutschen (49,5 Prozent), Italiener (47,9 Prozent) und Franzosen (47,6 Prozent). Am billigsten kommen im EU-Raum die Briten weg (30,9 Prozent), gefolgt von den Dänen (35,7 Prozent). Im Nicht-EU-Land Schweiz liegt die Quote bei 22,2 Prozent, allerdings sind da noch nicht die Sozialversicherungskosten eingerechnet.

Ein kleines Verbesserungspotential sieht die Studie im 2019 umgesetzten Familienbonus, wobei es gleichzeitig heißt, dass die Lohnsteuer nur einen geringen Teil der Steuerbelastung ausmacht. Der Hauptteil entfällt auf die Sozialabgaben.

Ringen um die Mittelschicht

Besonders betroffen von der Steuerlast sei die Mittelschicht rund um das Einkommen von 36.554 Euro jährlich. Würde die kalte Progression abgeschafft, so die Studie, würde das die Mittelschicht entlasten und der Verlust durch Kapitaleinkommens- und Erbschaftssteuern sowie Steuern auf besonders hohe Einkommen wettgemacht werden. (rfi)