Das AMA-Gütesiegel hat ein großes Problem

AMA Gütesiegel
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Kritiker sehen das Tierwohl zu wenig beachtet. Bei der Güte liegt es oft nur knapp über den Mindeststandards.

Missstände in Mitgliedsbetrieben wie zuletzt, Kritik an Qualitätskriterien – das AMA-Gütesiegel hat ein Problem. Was man jetzt wissen muss.

Wem's gehört

Vergeben wird es von der AMA Marketing. Die GmbH (lebt vor allem von Pflichtbeiträgen etwa von Bauern) gehört der AMA (Agrarmarkt Austria), einer Behörde, die dem Agrarminister untersteht.

Was es kostet

Bauern zahlen nur für Kontrollen. Händler, Schlachthöfe und Co. berappen größenabhängig bis 5.952 Euro netto im Jahr. Hinzu kommen bis 122 Euro je Standort.

Wo's hapert

Externe Experten checken zwar in der Regel einmal im Jahr die Betriebe. Laut Verein gegen Tierfabriken (VgT) geht's dabei aber oft mehr um Förderungen, Futter, Medikamente, weniger ums Tierwohl. Die SPÖ kritisiert zudem ein System der "Selbstkontrolle", weil jeder Bauer den betreuenden Tierarzt selbst wählen kann. Und: Unabhängige Prüfungen durch Amtstierärzte gibt's im Schnitt nur alle 50 Jahre, weil für mehr das Personal fehlt.

Was es aussagt

Das rot-weiß-rote Siegel steht für Herkunft Österreich. Bei der Güte liegt es oft nur knapp über Mindeststandards.

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