Wirtschaft

Das droht den Griechen nach der Wahl

Heute Redaktion
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Ein Sieg der radikalen Linken? Oder eine Regierung der nationalen Einheit? Oder gar ein weiteres Patt? "Heute.at" zeigt, was der griechischen Bevölkerung nach der Wahl drohen könnte - von einer Aufweichung der Sparauflagen bis zum Euro-Austritt ist alles möglich.

Ein Sieg der radikalen Linken? Oder eine Regierung der nationalen Einheit? Oder gar ein weiteres Patt? Heute.at zeigt, was der griechischen Bevölkerung nach der Wahl drohen könnte - von einer Aufweichung der Sparauflagen bis zum Euro-Austritt ist alles möglich.


Szenario Nr. 1 - Die EU-Freunde gewinnen: Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der konservativen Neo Dimokratika (ND) und der linksradikalen SYRIZA. Koalitionen haben in Athen zwar keine Tradition, sollte es ND-Chef Andonis Samaras dennoch schaffen, die Sozialisten (PASOK) ins Boot zu holen - und beide Parteien die absolute Mehrheit erreichen -, dann kann es sein, dass die EU die strengen Sparauflagen etwas aufweicht.
Szenario Nr. 2 - Die Radikallinke gewinnt: Hier lautet die Grundfrage: Was will Parteichef Alexis Tsipras? Der charismatische 37-Jährige an der Spitze der SYRIZA hat angekündigt, im Falle eines Sieges den Sparkurs stoppen zu wollen. Sollte er sein Versprechen halten, dürfte die EZB keine Kredite mehr an Athen vergeben, die EU-Hilfsgelder blieben ebenfalls aus. Dem Land drohe der Staatsbankrott. Experten rechnen damit, dass Gesundheits- und Pensionssystem bereits Mitte Juli kollabieren könnten. Und das ist bei weitem nicht alles: In weiterer Folge könnte Griechenland die Euro-Zone verlassen und zur Drachme zurückkehren.
Szenario 3 - Die "Nationale Einheit": PASOK-Chef Evangelios Venezielos soll hinter den Kulissen bereits fleißig an ihr basteln - ob eine Regierung aus allen, oder zumindest allen wichtigen Parteien Griechenland aus der Krise führen kann, ist allerdings ungewiss. Problem Nr. 1: Zu viele Parteien in der Regierung bedeutet Zugeständnisse nach allen Seiten - rasche Entscheidungen zu treffen würde verunmöglicht. Problem Nr. 2: Sollte die SYRIZA draußen bleiben (was Parteichef Tsipras bereits angekündigt hat), drohen Generalstreiks. Viele der wichtigsten Gewerkschaftsführer sind in den vergangenen Monaten von der PASOK zu den Linksradikalen übergelaufen.
Szenario Nr. 4 - Stillstand: Fällt wie im Mai erneut keine Entscheidung über eine neue Regierung, verstreichen weitere sechs Wochen bis wieder gewählt werden kann. Da bereits Mitte Juli der finanzielle Kollaps von Teilen des Sozialssystems droht, wäre dieses Szenario fatal für das Land.