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Das fordert Kapitänin Rackete jetzt von der EU

Alle Augen sind auf Carola Rackete gerichtet. Die Kapitänin nutzt die Vernehmung in Italien für einen eindringlichen Appell an die EU.

Heute Redaktion
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Sie wurde zum Gesicht der Seenotretter: Kapitänin Carola Rackete wurde durch ihre Festnahme auf einen Schlag europaweit berühmt. Vom Rummel um ihre Person hält sie jedoch wenig, wie sie nach ihrer Vernehmung bei der italienischen Staatsanwaltschaft klar machte:

"Es ist mir sehr wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass es gar nicht um mich als Person gehen soll, sondern es sollte um die Sache gehen."

Es säßen Tausende von Flüchtlinge in einem Bürgerkriegsland, "die dort eigentlich dringend evakuiert werden müssten". Und sie erwarte von der Europäischen Kommission, "dass sie sich möglichst schnell dazu einigt, wie diese Bootsflüchtlinge in Europa aufgeteilt werden sollen."

Vierstündige Befragung



Bereits davor hatte sie in einem Interview "KZ-ähnliche" Zustände in libyschen Flüchtlingslagern" beklagt und eine Aufnahme von Klimaflüchtlingen gefordert.

Der "Sea Watch"-Kapitänin Rackete werden Beihilfe zur illegalen Einwanderung und Widerstand gegen ein Kriegsschiff vorgeworfen. Die 31-Jährige war Ende Juni ohne Erlaubnis der italienischen Regierung in den Hafen Lampedusa eingefahren und hatte dabei ein Schiff der Finanzpolizei gestreift.

Am Donnerstag wurde sie in der sizilianischen Stadt Agrigent vier Stunden lang befragt. Laut Staatsanwaltschaft wird wohl erst nach dem Sommer entschieden, ob es zu einem Prozess gegen Rackete kommt.