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"Das hier ist für alle, die eine Vagina haben!"

In einem Video richtet sich Schauspielerin Gabrielle MacPherson an "alle, die eine Vagina haben, oder jemanden kennen, der eine hat".

Heute Redaktion
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In einem ernsten Video wendet sich Schauspielerin Gabrielle MacPherson an alle Frauen weltweit. Sie will davor warnen, den regelmäßigen Besuch beim Frauenarzt auszulassen.

Viel zu wenige Frauen würden ihren Abstrich kontrollieren lassen. Dabei ist die Anzahl der diagnostizierten Fälle von Gebärmutterhalskrebs hoch. Eine regelmäßige Kontrolle kann dabei lebensrettend sein, so MacPherson.

Im Video erzählt sie die Geschichte ihrer eigenen Diagnose und wie sie damit umgegangen ist.

Das Video im Wortlaut:

"Das hier ist für alle, die eine Vagina haben, oder jemanden kennen, der eine Vagina hat. (...) Eine aus vier Personen geht nicht zur Abstrichkontrolle. Neun Personen werden täglich mit Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Zwei Personen in Großbritannien sterben jeden Tag an Gebärmutterhalskrebs und 83 Prozent der Erkrankungen sind durch die Abstrichkontrolle vermeidbar.

Ich hatte das Glück, drei Abstrichkontrollen in meinem Leben zu haben. Die erste am Tag nach dem Uniabschluss. Die Mädels und ich waren feiern, und irgendwann kündigte der DJ gratis Shots für alle an, die sich bemalen lassen. Damals waren wir noch nicht solche Feministinnen, und ehrlich: Jeder liebt Gratis-Shots. Also liefen wir zum DJ und ließen uns bemalen. (...)

Am nächsten Tag bei der Ärztin musste ich mir dafür eine gute Erklärung ausdenken - er hatte mich nämlich mit Permanent-Markern zwischen den Beinen beschmiert. (...) Wie auch immer, die Ergebnisse der Kontrolle kamen zurück. Beim ersten Mal waren sie uneindeutig. Beim zweiten Mal waren sie erfreulich. Beim dritten Mal sah es schlecht aus.

Die Krankenschwester wies mich darauf hin, dass sie einen Knoten gefunden hätte. Einen Knoten? Ich wusste nicht einmal, was das heißen soll. Gleich schoss es mir durch den Kopf: Wie soll ich das nur meinen Eltern sagen? (...) Sie hatten einen pfirsichgroßen Knoten an meinem rechten Eierstock gefunden. Er wucherte bereits. (...)

Die Diagnose lautete Endometriose - was einiges erklärte. Dann kamen die Resultate meiner Biopsie zurück. Diese besagten, dass ich CN3, den höchsten Grad an Vorstufen-Krebszellen, in meinem Gebärmutterhals habe. Also musste ich operiert werden. Dabei entfernten sie etwa sechs Millimeter meines unteren Gebärmutterhalses. Sie sagten mir, dass ich vielleicht keine Kinder bekommen könne. Aber wenn ich es nicht entfernen lassen hätte, dann hätte ich womöglich Krebs bekommen.

Das war eine schwere Zeit. (...) Aber ich würde das alles genau so nochmal tun, nur, um meiner Mutter und meinem Vater nicht sagen zu müssen, dass ich Krebs habe. Abstrichkontrollen sind nicht lustig, sie sind nicht einfach, aber man kann dem Arzt immer sagen, dass man sich unwohl dabei fühlt. Manchmal kann eine anwesende Begleitperson sehr helfen. Es gibt keinen Zweifel: Abstrichkontrollen retten Leben - sie haben jedenfalls meines gerettet. Wenn ihr einen Gebärmutterhals habt, dann geht zur Abstrichkontrolle!"


(rfr)