"Das ist Bullshit!" In der Formel 1 fliegen die Fetzen

Rückblick: Renault hatte gegen das Racing-Point-Team Protest eingelegt. Die Bremsbelüftung am "rosa Mercedes" als unerlaubt beanstandet. Dies sah auch der Motorsport-Weltverband so, sprach eine Geldstrafe in Höhe von 400.000 Euro und einen Abzug von 15 Punkten gegen den Rennstall aus. Die Belüftung bleibt aber erlaubt. 

Ein Urteil, das auf wenig Gegenliebe stieß. Weder bei Renault, das sich eine härtere Bestrafung gewünscht hätte, als auch bei Racing Point und Mercedes, die die Aufregung nicht nachvollziehen können. 

"Bullshit"

Ingenieure sind sich jedenfalls einig, dass das detaillierte Nachbauen des 2019er Mercedes, wie es Racing Point gemacht hat, ohne die Weitergabe von Daten und Skizzen unmöglich ist. Deshalb höhnte McLaren-Teamchef Andreas Seidl bei "Sky": "Endlich wird mit dem Märchen aufgehört, dass jemand eine Vision hatte, eine große Kamera gekauft hat und mit den Fotos ein Auto gebaut hat, mit dem er um das Podium kämpfen kann." 

McLaren-Boss Zak Brown wurde im Ton noch schärfer: "Sie haben ja gesagt, dass sie das Auto nur mit Fotos kopiert haben. Aber wenn man das Dokument der FIA liest, wird klar, dass das Bullshit ist. Wir müssen dieses Auto als Ganzes hinterfragen. Jeder sagt, dass es unmöglich ist, ein Auto so nachzubauen. Jetzt stellt sich die Frage, welche Bauteile nicht nur mit Fotos nachgebaut wurden." 

Wolff wittert Spionage

Wolff wies die Vorwürfe der Weitergabe von Zeichnungen neuerlich zurück, berichtete stattdessen, dass im vergangenen Jahr ein Konkurrent die Mercedes-Boliden mit einer 3D-Kamera filmte. "Wenn du die Kamera an einen Computer anschließt, kannst du alles ableiten."