Welt

Das ist die neue "First Freundin" Deutschlands

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: DAPD

Wenn Deutschland einen neuen Bundespräsidenten bekommt, dreht sich auch alles um die Frau an seiner Seite. Im Fall von Joachim Gauck lautet die Frage: Wann wird er seine Freundin Daniela Schadt zur "First Lady" machen?

bekommt, dreht sich auch alles um die Frau an seiner Seite. Im Fall von Joachim Gauck lautet die Frage: Wann wird er seine Freundin Daniela Schadt zur "First Lady" machen?

Der Präsidentschaftsanwärter lebt seit 12 Jahren mit der Journalistin Daniela Schadt in wilder Ehe. Diese wird nun mit Fragen zu einer möglichen Hochzeit gepiesakt. Die scheidende First Lady, Bettina Wulff, war ebenfalls von Kopf bis Fuß analysiert worden: ihr Tattoo, ihre Kleider und Kinder beschäftigten die Medien. Mit der bevorstehenden Wahl von Joachim Gauck rückt nun eine Frau an diese Stelle, die sich bisher zurückhielt.

Die 52-jährige arbeitet seit 27 Jahren bei der Nürnberger Zeitung, sie leitet dort das Ressort Innenpolitik. Dass das innenpolitisch wichtigste Thema des Sonntags sie persönlich betreffen würde, "Sie ist jetzt völlig aus dem Häuschen. Freudig aus dem Häuschen natürlich", sagt Raimund Kirch, Schadts Chefredakteur.

Hochzeit schon geplant?

Dort in der Redaktion wird nun davon ausgegangen, dass das Paar seine Pläne von 2010 nun nachträglich in die Tat umsetzt. Damals hatte Gauck für den Fall seiner Wahl über Schadt gesagt, "sie würde sich freuen, in diesem Fall an meiner Seite zu stehen und alles, was das Amt braucht, als Begleiterin auch zu leisten".

Und: "Aus der Fernbeziehung würde dann eine Nahbeziehung werden", Schadt also ihren fränkischen Wohnsitz aufgeben und mit ihrem 20 Jahre älteren Partner ins Schloss Bellevue ziehen.

Gauck hatte im Jahr 2000 als damaliger Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde in Nürnberg einen Vortrag gehalten - dort lernte sich das Paar kennen und bald darauf liebengelernt. Vor der knapp verlorenen Bundespräsidentenwahl 2010 hatte das Paar auch erwogen, aus der "wilden Ehe" eine richtige Ehe zu machen.

Noch nicht geschieden

Allerdings ließ Gauck sich bis heute nicht von seiner Ehefrau scheiden. Von dieser, mit der er vier erwachsene Kinder hat, lebt der Theologe seit 1991 getrennt. Zu einer möglichen Ehe mit Schadt sagte Gauck 2010: "Schnelle Heirat ist ausgeschlossen, spätere nicht unbedingt." Schadt selbst war noch nicht verheiratet, sie ist auch kinderlos.

Ob das Paar nun solche Pläne verfolgt und dem Schloss Bellevue die erste Hochzeitsfeier eines Bundespräsidenten bescheren will, darüber rätseln sie auch bei Schadts Arbeitgeber in Nürnberg. Erzählt hat die Journalistin bei ihren Freunden und Kollegen davon bisher zumindest noch nichts.

Vornehme Zurückhaltung

Auch, wie Schadt ihre künftige Rolle ausfüllen will, ist noch nicht klar. Bisher sah sie sich alleine als stille Begleiterin ihres prominenten Partners. Aber gute Tradition ist auch, dass sich die Frau eines Bundespräsidenten in irgendeiner Form karitativ engagiert - so übernahmen alle Ehefrauen bisher die Schirmherrschaft des Müttergenesungswerks.

Auf die in Hanau (Hessen) geborene Schadt kommen nun also viele neue Aufgaben zu. Und auch manche ihrer Gewohnheiten wird sie wohl überdenken müssen. Bisher fuhr sie "bei Wind und Wetter" mit dem Fahrrad zur Arbeit, wie ihr Chef sagt. Ob das alleine aus Gründen der Sicherheit einer First Lady gestattet bleibt?

In der zur Etikette einer First Lady zählenden vornehmen Zurückhaltung hat sie sich immerhin in den vergangenen Wochen geübt. Schadt verzichtete konsequent in der Skandalserie von Christian Wulff darauf, selbst Kommentare darüber zu schreiben - niemand sollte ihr als Partnerin des 2010 unterlegenen Gauck Böses nachsagen können.