Österreich

Das Jahr der Katastrophen

Heute Redaktion
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Die Gasexplosion in St. Pölten mit 5 Todesopfern und heftige Unwetter prägten die vergangenen Monate. Auch drei Großbrände und tragische Todesfälle in den eigenen Reihen forderten die Feuerwehr 2010.

„Ein Jahr mit Ereignissen, die sich ins Gedächtnis einbrennen“ ist 2010 für Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Ihm blieb – wie uns allen – besonders die verheerende Gasexplosion von St. Pölten im Gedächtnis. Sie löschte Anfang Juni eine ganze Familie aus. 500 Feuerwehrleute und unzählige weitere Helfer standen 24 Stunden im Dauereinsatz.

Mit schweren Schicksalsschlägen waren auch jene insgesamt 9071 Feuerwehrleute konfrontiert, die zwischen Jänner und August zu Unwettereinsätzen ausrückten. Heftige Regenfälle und sogar ein Tornado hatten ganze Landstriche in Katastrophengebiete verwandelt. Drei Menschen starben im Zuge dieser Unwetter.

Großeinsatz wegen Feuers gab es 2010 drei Mal: Im Bezirk St. Pölten brannte im Juli ein Recyclingbetrieb, im Herbst in Schwechat ein Gefahrengutlager und in Krems ein Galvanikwerk – überall entstand Schaden in Millionenhöhe.

Auch 2010 riskierten viele Freiwillige ihr Leben, um anderen zu helfen: Der Feuerwehrkommandant von St. Peter (Neunkirchen) starb im Unwettereinsatz. Auch der in einer Weinpresse tödlich verunglückte Drillingsvater war beherzter Feuerwehrmann.

Tragisch: Trotz tapferer Vorbilder mangelt es in manchen heimischen Gemeinden an Nachwuchs. In Liebenberg (Waidhofen/Thaya) gibt es deshalb künftig keine Feuerwehr.

Lisa Steiner