Gesundheit

Das machen Vapes und Tabakerhitzer mit deiner Haut

Der Dampf aus E-Zigarette und Tabakerhitzer wird als gesünder vermarktet. Ist die Alternative auch besser für die Haut? Eine Dermatologin klärt auf.

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Auch ohne Nikotin bilden sich durch das Verdampfen von Inhaltsstoffen der Vapes Formaldehyd und Acrolein. Neben der krebserregenden Wirkung der Stoffe – bei Acrolein kann es auch zu Hautkrebs kommen – hat Formaldehyd ein hohes allergenes Potenzial, das in Ausschlag, Schwellungen und Juckreiz enden kann.
Auch ohne Nikotin bilden sich durch das Verdampfen von Inhaltsstoffen der Vapes Formaldehyd und Acrolein. Neben der krebserregenden Wirkung der Stoffe – bei Acrolein kann es auch zu Hautkrebs kommen – hat Formaldehyd ein hohes allergenes Potenzial, das in Ausschlag, Schwellungen und Juckreiz enden kann.
Marijan Murat / dpa / picturedesk.com

Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Einweg-Vapes stehen immer wieder in der Kritik. Sie sind besonders bei Jugendlichen beliebt und gelten als Einstieg in die Nikotinabhängigkeit – können aber bereits abhängigen Rauchern auch helfen, vom Tabak wegzukommen. Das Krebsrisiko soll bei Vapes geringer als bei herkömmlichen Zigaretten sein, trotzdem gelangen Schadstoffe in den Körper. Und wie sieht es mit den Risiken für die Haut aus? Wir haben mit Dr. Valentina Bänninger aus Baar (Schweiz) darüber gesprochen, was zu befürchten ist.

So wirkt sich Dampfen auf unsere Haut aus

E-Zigaretten gibt es mit und ohne Nikotin, Tabakerhitzer enthalten durch den bereits im Namen enthaltenen Tabak immer den schädlichen Stoff. Und hier steckt das Problem. "Wenn Nikotin im Dampf enthalten ist, ist die Auswirkung auf die Haut im Prinzip die gleiche wie beim normalen Rauchen", so Dr. Bänninger. Und die sind vielfältig: "Unter Nikotineinfluss werden mehr Kollagen- und Elastin-Moleküle abgebaut. Dazu kommt eine verringerte Durchblutung der Endkapillaren, sodass die Haut weniger Nährstoffe erhält." Beides Garanten für vorzeitige Hautalterung.

Auch wenn es um Hautgesundheit geht, spielt Nikotin in der untersten Liga: "Unter Nikotineinfluss kommt es vermehrt zu Entzündungsreaktionen und die Wundheilung ist deutlich schlechter." Je mehr Nikotin, desto schädlicher für die Haut – wenn du nicht direkt aufhören kannst, könnte sich also schon das Umsteigen auf ein Produkt ohne Nikotin lohnen. Ganz löst es das Problem allerdings nicht.

Kein Nikotin, keine Schäden?

Auch ohne Nikotin bilden sich durch das Verdampfen von Inhaltsstoffen der Vapes Formaldehyd und Acrolein. Neben der krebserregenden Wirkung der Stoffe – bei Acrolein kann es auch zu Hautkrebs kommen – hat Formaldehyd ein hohes kontaktallergenes Potenzial, das in Ausschlag, Schwellungen und Juckreiz enden kann.

Kurzfristige Folgen

Es gebe, so Dr. Bänninger, einige Hautkrankheiten, die fast nur unter Nikotineinfluss auftreten würden: "Hierzu gehören bestimmte Handekzeme. Auch für Acne inversa, eine chronische Hauterkrankung, die mit schmerzhaften knotigen Entzündungen einhergeht, ist Nikotin ein Triggerfaktor." Diese Krankheiten treten oft bereits kurz nach Nikotinexposition auf.

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    Platja de Formentor (Pollença)
    Platja de Formentor (Pollença)
    Getty Images/iStockphoto

    Langfristige Folgen

    Neben der vorzeitigen Hautalterung sind auch die berühmt-berüchtigten Raucherfältchen ein großes Thema. Die Expertin verrät: "Sie kommen nicht von der Mundbewegung beim Rauchen, sondern primär durch die veränderte Hautbeschaffenheit bei länger dauerndem Nikotinkonsum."

    Das passiert, wenn du aufhörst

    Mal angenommen, Vapen hat dir geholfen, langsam von den Zigaretten wegzukommen, und du schaffst es schließlich, mit beidem aufzuhören. Wird dann alles wieder gut? "Nur bedingt", sagt die Dermatologin. "Der gesteigerte Abbau von Kollagenfasern wird zwar gestoppt. Die bereits abgebauten Fasern bauen sich aber nicht mehr von alleine auf – insbesondere ab einem gewissen Alter."