Gesundheit
Das macht die Zeitumstellung wirklich mit uns
Am Sonntag wurde die Zeit umgestellt – wie unsere innere Uhr jetzt reagiert und was die Körpertemperatur damit zu tun hat.
"Heute": Am Sonntag wurde die Zeit umgestellt. Sie sind Schlafforscher und Chronobiologe. Was bewirkt dieser Rhythmuswechsel in unserem Körper?
Klösch: Unser Organismus wird durch biologische Rhythmen bestimmt. Die Chronobiologie erforscht diese Vorgänge, wie beispielsweise den Wechsel von Tag und Nacht und wie dieser die Hormonproduktion verändert. Je nach Chronotyp sind die Rhythmen auf circa 24 Stunden eingestellt. Die Zeitumstellung bringt diese innere Uhr aus dem Gleichgewicht.
Was sind Chronotypen?
Es gibt zwei Extremtypen: Frühaufsteher sind Lerchen, Nachtmenschen Eulen, beide machen aber nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. Sie spüren die Umstellung stark, haben Jetlag-ähnliche Beschwerden. Der Großteil zählt aber zu den indifferenten Typen. Das sind Mischformen. Teenager sind oft Abendmenschen, mit dem Alter werden sie aber teils zu Morgenmenschen.
Was hat das mit dem Schlafen zu tun?
Wir passen unseren Rhythmus an die Außenwelt an – das fällt manchen leichter als anderen. Regelmäßige Bettgehzeiten verbessern den Schlaf, weil das Gehirn dadurch ab dem Nachmittag den Schlaf vorbereiten kann. Das zeigt die Körperkerntemperatur: Sinkt sie, wird man müde. Ab circa 2 Uhr nachts beginnt sie wieder zu steigen und lässt uns langsam aufwachen. Umgekehrt ist die Leistungsfähigkeit dann am höchsten, wenn die Körpertemperatur den Höhepunkt erreicht – und das ist meist zu Mittag.