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Das müssen Sie jetzt über ELGA wissen!

Heute Redaktion
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Eine historische Einigung: Nach sechs Jahren der Planung will der Ministerrat heute den "Elektronischen Gesundheitsakt", kurz ELGA, beschließen. Ab Ende 2013 werden Befunde, Medikamente und Laborberichte in einer Datenbank gespeichert. Per E-Card haben Ärzte, Apotheker und Patienten Zugriff. Gläsern ist der Patient trotzdem nicht.

Eine historische Einigung: Nach sechs Jahren der Planung will der Ministerrat heute den "Elektronischen Gesundheitsakt", kurz ELGA, beschließen. . Per E-Card haben Ärzte, Apotheker und Patienten Zugriff. Gläsern ist der Patient trotzdem nicht.

Am Montag präsentierten SP-Minister Alois Stöger ("ein gutes Gesetz") und VP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger ("nach harten Verhandlungen ein gutes Gesetz") die Koalitionseinigung zum ELGA-Gesetz.

Was kommt mit ELGA auf Patienten zu, wie sicher ist das System? "Heute" hat die Antworten:

Was wird gespeichert?

Labor- und Radiologiebefunde, eine Medikamentenübersicht und Entlassungsbriefe. Patienten können die Speicherung auch untersagen. Beispiel: Soll die Viagra-Verschreibung nicht gespeichert werden, dann darf es auch nicht ins System eingegeben werden. Patienten können sich generell von ELGA abmelden.

Wie sicher ist ELGA?

Die E-Card ist der Schlüssel zu ELGA. Auf der Karte selbst werden keine Daten gespeichert. Jeder Arzt muss zwei Karten ins Lesegerät stecken: seine eigene Berechtigungskarte und die E-Card des Patienten. Erst danach haben Mediziner Zugriff auf Befunde und Medikamente. Jeder Datenabruf wird protokolliert. Patienten können über einen gesicherten Internetzugang nachverfolgen, welcher Arzt wann, was "nachgeschaut" hat. Bei Missbrauch drohen Strafen.

Brauche ich eine neue E-Card?

Nein, die E-Card wird nicht ausgetauscht.

Kosten?

Die E-Card-Gebühr von 10 Euro pro Jahr wird laut Ministerium nicht steigen. Die ELGA-Errichtung kostet 130 Millionen Euro (inklusive Planung ab dem Jahr 2010 bis Fertigstellung 2017). Der Betrieb wird jährlich 18 Millionen kosten. Durch Vermeidung von Doppelmedikation und Doppeluntersuchungen sollen ab 2017 jedes Jahr 130 Millionen an Ausgaben eingespart werden.

Macht jeder Arzt mit?

De facto müssen alle Mediziner teilnehmen. Denn jeder Arzt muss "lege artis" (Latein: "nach den Regeln der Kunst") behandeln. Passiert also ein Fehler (z.B. Wechselwirkungen), können Ärzte haftbar gemacht werden, wenn sie ELGA nicht verwendet haben.

Wann geht's los?

Patienten haben ab Ende 2013 Zugang zu ELGA. Ab 2015 müssen alle Spitäler mitmachen, ab 2016 auch alle Apotheken.