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Das müssen Sie wissen, wenn Sie nach Paris reisen

Paris macht diverse Geschäfte und Museen dicht. Hoteliers und Gewerbetreibende beklagen massive Einbußen wegen der Gelbwesten.

Heute Redaktion
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Der Eiffelturm, der Louvre und mehrere Metrostationen bleiben geschlossen, Tausende Sicherheitskräfte sind im Einsatz: Seit Samstag gleicht das Zentrum von Paris einer belagerten Stadt. Die Regierung fürchtet ein bisher nicht gekanntes Ausmaß an Gewalt am Rande der Gelbwesten-Proteste. Mit Folgen für Touristen und Geschäftsleute:

Mit welchen Einschränkungen müssen Paris-Besucher rechnen?

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind zumindest zeitweise geschlossen: Dazu zählen unter anderem Touristenmagneten wie der Eiffelturm, der weltberühmte Louvre und die Katakomben sowie das Musée d'Orsay mit seiner Picasso-Ausstellung und der Grand Palais mit seiner Miró-Schau. Touristen sollten sich vorab auf den Websiten der Pariser Museen informieren.

Welche Bereiche sollten Touristen meiden?

Besonders auf dem weltberühmten Boulevard Champs-Elysées und rund um den Triumphbogen werden Krawalle erwartet. Die Polizeipräfektur hat am Wochenende Geschäfte und Restaurants angewiesen, ihre Eingänge zu verbarrikadieren, um Plünderungen und eingeschlagene Schaufenster wie in den vergangenen Tagen zu vermeiden.

Auch in der edlen Rue du Faubourg Saint-Honoré am Elysée-Palast, dem Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron, werden Ausschreitungen befürchtet. Weitere Brennpunkte könnten die Gegend rund um die historische Oper sein, der Concorde-Platz sowie der Bastille-Platz.



Wie sieht es mit der Bewegungsfreiheit aus?

Wie auch am vergangenen Wochenende schließen einige Metrostationen in der Pariser Innenstadt. Betroffen war unter anderem die von Touristen viel genutzte Linie 1, die Sehenswürdigkeiten wie den Louvre anfährt. Aktuelle Informationen gibt es auf der Website oder in der Handy-App des Nahverkehrsanbieters RATP, auch in deutscher Sprache.

Wer die Stadt zu Fuß erkundet – etwa am autofreien Seine-Ufer, rund um die Kathedrale Notre-Dame oder im traditionellen Studentenviertel Quartier Latin – sollte vorsichtshalber Bereiche meiden, wo Menschen in gelben Westen zusammenströmen.



Ist die persönliche Sicherheit gewährleistet?

Die Regierung hat allein in Paris rund 80.000 Sicherheitskräfte mobilisiert, 3.400 mehr als am vergangenen Wochenende – landesweit sind 89.000 im Einsatz. Ihre Anweisungen sind zu beachten, an Bahnhöfen oder in großen Geschäften sind auch Taschenkontrollen möglich.

Ist es besser, den Paris-Urlaub zu stornieren?

Das Außenministerium rät vorerst nicht von Reisen nach Paris oder in andere französische Städte ab. In den aktuellen Reisehinweisen heißt es aber: "Meiden Sie größere Menschenansammlungen, verfolgen Sie lokale Nachrichten und befolgen Sie Anweisungen der Polizei. "

Solange es keine Reisewarnung gibt, bleiben Touristen im Stornofall gegebenenfalls auf Kosten sitzen. Wer die Stadt besucht, sollte sich jedoch ein Alternativprogramm zu den klassischen Sehenswürdigkeiten überlegen.

Welche Auswirkungen haben die Proteste auf Tourismus und Einzelhandel?

Der französische Hotellerie-Verband beklagt bis zum Jahresende einen Einbruch der Buchungen um 10 bis 15 Prozent. Die Einzelhändler sehen ihre Umsätze im sonst ertragreichen Vorweihnachtsgeschäft schwinden.

Mehr als 200 Pariser Geschäfte wurden am vergangenen Wochenende zum Teil schwer beschädigt oder geplündert. Die Stadtverwaltung schätzt alleine die bisherigen Schäden an der Infrastruktur auf drei bis vier Millionen Euro. (kat/afp/red)

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