Tanner spricht Machtwort

Das passiert nun mit den Bundesheer-Soldaten im Libanon

Verteidigungsministerin Tanner will über einen Abzug der österreichischen Blauhelme mit den Partnern entscheiden. Einen Alleingang schließt sie aus.

Newsdesk Heute
Das passiert nun mit den Bundesheer-Soldaten im Libanon
"Es wird von uns keinen Alleingang geben": ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner schließt einen alleinigen Rückzug aus.
Denise Auer

160 österreichische Soldatinnen und Soldaten sind laut dem Verteidigungsministerium aktuell im Libanon im Einsatz. Sie sind Teil der UNO-Blauhelmmission Unifil. Weil die Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz immer weiter eskalieren, wird es auch für die Bundesheerangehörigen immer gefährlicher. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat zu dem gefährlichen Auslandseinsatz nun ein Machtwort gesprochen.

Im Zuge der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon geraten die UNO-Friedenstruppen vermehrt zwischen die Fronten. Am Sonntag eskalierte die Lage. Wie die UNIFIL berichtet, hätten zwei israelische Panzer das Tor zu einem UN-Stützpunkt zerstört und seien gewaltsam eingedrungen. 15 Mitglieder der UN-Friedenstruppe erlitten Hautreizungen und Magen-Darm-Erkrankungen, nachdem Israels Truppen Schüsse und Rauchsignale abgegeben hatte.

"Es wird von uns keinen Alleingang geben"

Im ö1-Mittagsjournal äußerte sich ÖVP-Ministerin Klaudia Tanner zu den Vorgängen: "Wir schauen mit sehr besorgten Augen in den Libanon". "Der Angriff, der auf die Blauhelmsoldaten passiert ist, egal ob unbeabsichtigt oder nicht, das hat auch der Außenminister schon angesprochen, das ist ein Völkerrechtsbruch", machte die Ministerin deutlich.

Tanner betonte, dass bisher keine Österreicher zu Schaden gekommen seien. Rund 10.000 Militärs sind im Rahmen der Unifil-Mission derzeit im Krisengebiet. Vor dem Treffen am Mittwoch, bei dem alle beteiligten Länder über das weitere Vorgehen beratschlagen, spricht die Ministerin Klartext über das österreichische Engagement.

Einen Alleingang des Bundesheeres schließt die Ministerin trotz zunehmender Gefahren für die Truppe aus: "Es wird von unserer Seite keinen Alleingang geben im Libanon".

Reagieren die Vereinte Nationen?

Das Bundesheer habe zentrale logistische Aufgaben im Libanon. So ist Österreich für Transporttätigkeiten der UNO-Mission zuständig. Der Einsatz des Bundesheers sei laut der Ministerin essenziell für die gesamte Mission.

Das Wichtigste sei der Schutz der Soldaten. Diese seien aber auf die Situation eingestellt. Wenn es zu gefährlich werden und zu einer "umfassenden Eskalation" kommen sollte, dann würden die Vereinten Nationen, die für eine Beurteilung zuständig seien, reagieren. Hier sei man "eng abgestimmt und koordiniert mit den anderen Truppenstellern", betonte die Ministerin.

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    FOTOKERSCHI / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat angesichts der eskalierenden Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ein Machtwort gesprochen und betont, dass es keinen Alleingang des österreichischen Bundesheeres geben wird
    • Österreichs Soldaten, die Teil der UNO-Blauhelmmission Unifil sind, haben zentrale logistische Aufgaben und sind auf die gefährliche Situation eingestellt, wobei der Schutz der Soldaten oberste Priorität hat
    red
    Akt.