Der 46-Jährige wurde in der Radiosendung "TalkSport" zu Frauen im Sport befragt. So hatte zuletzt erstmals eine Schiedsrichterin in der höchsten englischen Rugby-Liga ein Spiel gepfiffen. Darauf angesprochen sorgte der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter für Empörung.
"Das Problem mit den Frauen ist, dass sie es schwer haben, wenn sie während der Schiedsrichter-Karriere schwanger werden. Das kann sie weit zurückwerfen. Sie müssen sich also entscheiden: Wollen sie schwanger werden oder Schiedsrichterin werden?", hatte der 46-Jährige ausgeführt.
"Wenn man ein Baby bekommen hat, ist man neun bis zehn Monate außer Gefecht. Dann braucht man weitere sechs Monate, um sich zu erholen. Das sind dann schon fast zwei Jahre", führte Clattenburg weiter aus.
Die Aussagen des ehemaligen Unparteiischen sorgten auf der Insel jedenfalls für Wirbel. So konterte etwa Jane Purdoner, die Leiterin der Organisation "Women in Football": "Mark Clattenburg hat eine erfolgreiche Karriere als Schiedsrichter hinter sich, aber sein Urteilsvermögen bei Schiedsrichterinnen und Schwangerschaft ist nicht gut ausgeprägt. Viele Frauen sind in der Lage, ihre sportliche Karriere nach der Geburt eines Kindes schnell wieder aufzunehmen. Andere nehmen sich eine Auszeit - freiwillig oder gezwungenermaßen. Nichts davon ist ein Problem."
Clattenburg war von 2004 bis 2017 in der Premier League aktiv, leitete im Jahr 2016 sowohl das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Atletico Madrid, als auch das Finale der Europameisterschaft zwischen Portugal und Frankreich. Im Februar 2017 war der heute 46-Jährige dann als Schiedsrichter-Boss zum saudi-arabischen Fußballverband gewechselt. 2019 wechselte Clattenburg als Profi-Schiedsrichter nach China.